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IB fordert mehr Aufmerksamkeit für von Armut bedrohte junge Menschen

Archivmeldung vom 06.12.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.12.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Doris Oppertshäuser
Bild: "obs/Internationaler Bund/Frank Rumpenhorst"
Bild: "obs/Internationaler Bund/Frank Rumpenhorst"

Trotz der guten Beschäftigungszahlen auf dem Arbeitsmarkt wächst die Armut in Deutschland, vor allem bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Das ist eines der Ergebnisse des "Datenreports 2013", der gerade vom Statistischen Bundesamt zusammen mit Sozialforschern vorgelegt wurde. Der Datenreport bestätigt damit einen Trend, den schon der 14. Kinder- und Jugendbericht der Bundesregierung im Februar dieses Jahres skizziert hatte.

Besonders junge Menschen im Alter von 18 bis 24 Jahren sind immer häufiger arm und erwarten keine grundlegende Änderung ihrer bedrückenden Situation mehr. Jeder fünfte junge Mensch in Deutschland gilt als armutsgefährdet. Steckt er einmal in der Armutsfalle fest, hat er kaum noch eine Chance, ihr zu entrinnen. Besonders gefährdet sind junge Menschen, die die Schule nicht beendet haben oder beispielsweise nur mit einem schlechten Hauptschulabschluss. Das Armutsrisiko steigt auch, wenn sie in strukturschwachen Gebieten wohnen.

Vielfach geraten diese jungen Erwachsenen in einen Teufelskreis aus Armut, geringen Bildungsmöglichkeiten und sozialer und gesellschaftlicher Isolierung, aus dem sie ohne fremde Hilfe nicht mehr herauskommen. Die Ergebnisse der aktuellen Pisa-Studie belegen zwar, dass sich die individuellen Leistungen und die Bildungsmöglichkeiten für viele benachteiligte Jugendliche gebessert haben - ihre Chancen auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt sind deswegen aber nicht automatisch mit gestiegen.

Benachteiligte Jugendliche und junge Erwachsene stehen seit vielen Jahren im Mittelpunkt der Arbeit des IB. "Auch bei den aktuellen positiven Meldungen darf nicht vergessen werden, dass es immer noch viele junge Menschen gibt, die aus dem Teufelskreis der Armut nicht ohne Hilfe ausbrechen können", fordert die IB-Präsidentin Petra Merkel. "Die Gesellschaft muss nach wie vor ausreichend Mittel zur Verfügung stellen, damit Träger wie der IB frühzeitige, verlässliche und wohnortnahe Unterstützungs- und Förderangebote machen können."

Unter dem Motto "Aktiv gegen Armut - IB für Würde und Teilhabe" hat sich der IB verpflichtet, Armutsrisiken entgegenzuwirken und sich für Vorbeugung und Armutsbekämpfung einzusetzen. So hilft er im Besonderen finanziell schwachen Familien in 300 Orten in Deutschland bei ihren Erziehungsaufgaben, arbeitet sozialraumbezogen in strukturschwachen Regionen und Stadtteilen mit besonderem Entwicklungsbedarf, unterstützt Jugendliche in und außerhalb der Schule bei der Bewältigung von Bildungsanstrengungen, bietet vielfältige Integrationshilfen für zugewanderte Jugendliche, fördert Berufsorientierung und begleitet beim Berufseinstieg. Der IB kann aber nur ein verlässlicher Partner der jungen Menschen sein, wenn seine Angebote langfristig sicher finanziert werden. Petra Merkel: "Hier dürfen nicht Konjunktur oder Ergebnisse von Koalitionsverhandlungen eine Rolle spielen. Wir brauchen stärker denn je einen gesellschaftlichen Konsens, dass wir den Teufelskreis aus Armut, geringer Bildung und Isolation durchbrechen wollen!"

Quelle: Internationaler Bund (ots)

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