Offizielle Inbetriebnahme der ersten Solarfelder im größten Photovoltaik-Kraftwerk der Welt
Archivmeldung vom 21.08.2007
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.08.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittRund 11.000 Pfosten sind gerammt, die ersten 2.600 Aluminiumtische sind verschraubt, und rund 100.000 Solarmodule montiert und verkabelt - mit der Inbetriebnahme der ersten Solarfelder feiert die juwi-Gruppe aus Bolanden (Rheinland-Pfalz) heute die offizielle Inbetriebnahme des ersten Bauabschnitts im größten Photovoltaik-Kraftwerk der Welt.
"Ab dem
heutigen Tage können wir bis zu sechs Megawatt Solarstrom
einspeisen", betont juwi-Vorstand Matthias Willenbacher. Bis Ende
2009 errichtet juwi auf einem ehemaligen Militärflughafen östlich von
Leipzig eine 40-Megawatt-Anlage mit modernster
Dünnschichttechnologie. Die Anlage im sächsischen Muldentalkreis wird
auf der Hälfte einer 220 Hektar großen Fläche in den Gemeinden
Brandis und Bennewitz gebaut. Die Grundfläche der Anlage entspricht
rund 200 Fußballfeldern.
Nach kompletter Fertigstellung werden in dem Solarstrom-Kraftwerk
pro Jahr etwa 40 Million Kilowattstunden sauberer Strom erzeugt. Das
Solarkraftwerk wird damit jährlich rund 25.000 Tonnen des
Treibhausgases Kohlendioxid (CO2) einsparen. "In einer Zeit, wo alle
Welt über den Klimawandel diskutiert, zeigen wir somit die
Leistungsfähigkeit der erneuerbaren Energien", betont Willenbacher.
"Solarstrom schont nicht nur die Umwelt, sondern macht auch
unabhängig von teuren Energieimporten und schafft neue Arbeitsplätze.
Freiflächenanlagen als preisgünstigstes Photovoltaik-Segment tragen
maßgeblich zu diesem Erfolg bei", so der Solarpionier weiter.
Gleichzeitig gibt dieses Projekt dem regionalen und überregionalen
Arbeitsmarkt neue Impulse: Während des Baus werden bis zu 100
Personen - überwiegend aus der Region - im Solarpark "Waldpolenz" mit
der Montage der Anlage beschäftigt sein. Nach der Inbetriebnahme
werden juwi-Mitarbeiter für die Betriebsführung sowie den Service und
die Wartung des Solarparks tätig sein. Außerdem werden durch
Solarprojekte dieser Art bundesweit zahlreiche Arbeitsplätze in der
Zulieferindustrie - bei der Herstellung von Solarmodulen,
Wechselrichtern und im Metallbau - geschaffen. Die rund 550.000
Solarmodule werden beispielsweise überwiegend in Frankfurt an der
Oder produziert. An diesem Standort wurde im Juli die weltweit größte
und modernste Fertigung für Dünnschichtmodule mit über 400 neu
geschaffenen Arbeitsplätzen offiziell eröffnet.
Juwi ist als Generalunternehmer für Planung, Logistik und
Bauleitung verantwortlich. "Der Bau der weltweit größten Anlage ist
eine echte Herausforderung für ein mittelständisches Unternehmen wie
die juwi-Gruppe", betont Willenbacher. Neben den logistischen
Aufgaben ist auch das Management des gesamten Projektes - von der
Vorbereitung der Grundfläche über den Einkauf der Komponenten bis zum
Netzanschluss der Anlage sehr anspruchsvoll. In zahlreichen
Megawatt-Projekten, die juwi in den vergangenen Jahren bereits
realisiert hat, konnte das Unternehmen aus Rheinland-Pfalz bereits
beweisen, dass es diese Aufgabe bewältigen wird. Und auch in
Waldpolenz kann man sich von der rasanten Entwicklung überzeugen: die
ersten sechs Megawatt wurden in nur vier Monaten errichtet.
Das Investitionsvolumen für den Solarpark "Waldpolenz" beträgt
rund 130 Millionen Euro. "Waldpolenz" ist damit ein Meilenstein für
die Entwicklung der juwi-Gruppe und für die Photovoltaik allgemein:
Das Kraftwerk in Brandis ist dank seiner Größe und den damit
verbundenen Einsparmöglichkeiten auf allen Ebenen der Systemkosten
ein Beleg für die Fortschritte bei der Erschließung der
Kostensenkungspotenziale in der Photovoltaik-Industrie. Bei den durch
das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) vorgegebenen Vergütungssätzen
für Freiflächenanlagen - rund 35 Cent pro Kilowattstunde - lassen
sich vor allem Anlagen mit innovativer Technologie, wie
beispielsweise der Dünnschicht-Technologie, wirtschaftlich betreiben.
Der juwi-Gruppe gelang es, gemeinsam mit der Sachsen LB-Gruppe
zeitlich parallel zur Projektierungs- und Genehmigungsphase des
Projektes, die Eigenkapital- und Fremdkapitalfinanzierung
professionell zu strukturieren. "Wir sind stolz darauf, gemeinsam mit
juwi und SachsenFonds dieses zukunftsweisende und in dieser
Größenordnung einzigartige Projekt realisieren zu können", betont
Sachsen LB-Vorstandsmitglied Werner Eckert. Die SachsenFonds GmbH -
ein Unternehmen der Sachsen LB-Gruppe - wird das Eigenkapital des
Projektes voraussichtlich im Spätsommer dieses Jahres als
geschlossenen Fonds interessierten Anlegern anbieten. Damit erhalten
beispielsweise auch Einwohner der Region die Möglichkeit, sich an
diesem einzigartigen Projekt zu beteiligen. Die strukturierte
Projektfinanzierung wird durch die Sachsen LB zur Verfügung gestellt.
"Vor allem die langjährige Erfahrung der Sachsen LB bei
Projektfinanzierungen im Bereich regenerative Energien war für unsere
Finanzierungsentscheidung ausschlaggebend", sagt Fred Jung, ebenfalls
Vorstand und Mitbegründer der juwi-Gruppe.
Ein wichtiger Partner wird dabei der weltweit führende Dünnschicht-Spezialist First Solar sein, der ebenso wie juwi die Philosophie einer schnellen Markteinführung von Solarstrom verfolgt. First Solar liefert die Solarmodule für den Solarpark Waldpolenz. "Wir sind stolz, dass First Solar von juwi bei diesem wegweisenden Projekt als Modullieferant ausgewählt wurde. Unsere Dünnschichtmodule lassen sich kostengünstig produzieren, genügen höchsten Qualitätsstandards und liefern überlegene Energieerträge", betont Stephan Hansen, Geschäftsführer der First Solar GmbH.
Quelle: Pressemitteilung juwi GmbH