Ifo: Kürzere Leistungsfristen fördern Jobwechsel
Nach Einschätzung des Münchner Ifo-Instituts sollten Höhe und Dauer von Leistungen für Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit gekürzt oder zumindest nicht weiter erhöht werden. Das schreibt das Institut in einer Kurzeinschätzung für die IHK München und Oberbayern, die am Mittwoch veröffentlicht wurde.
An erster Stelle sehen die Experten die Senkung der Maximalbezugsdauer
des Kurzarbeitergelds von aktuell 24 Monaten auf zwölf oder sechs
Monate. Damit hätten Beschäftigte, die vom Strukturwandel in ihrer
Branche betroffen sind, mehr Anreize für einen schnellen Jobwechsel.
Ebenso plädiert das Ifo-Institut für Kürzungen, zumindest jedoch ein
Einfrieren der Leistungen beim Bürgergeld. "Höhere Leistungen und
längere Fristen hemmen die Betroffenen auf der Suche nach neuer
Beschäftigung", sagte Ifo-Experte Volker Meier.
Die Experten
stützen ihre Einschätzung auf aktuelle Studien, die nachgewiesen haben,
dass sich bei höheren oder längeren Leistungen der Verbleib in
Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit ausweitet. Außerdem weisen sie darauf
hin, dass die Umstellung vom Arbeitslosengeld II auf das Bürgergeld zu
einer erheblichen Ausdehnung von Leistungen geführt hat. Um das
Potenzial zu nutzen, so die Experten, müsste aber für Betroffene Um-
oder Nachqualifizierungen ermöglicht werden. Ihrer Meinung nach könnten
beschleunigte Qualifizierungsprogramme für Quereinsteiger helfen,
Arbeitslosigkeit zu vermeiden oder zumindest zu verkürzen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur