Fernleitungsnetzbetreiber legen Antrag für Wasserstoff-Kernnetz vor
Archivmeldung vom 23.07.2024
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.07.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Fernleitungsnetzbetreiber in Deutschland haben der Bundesnetzagentur einen gemeinsamen Antrag für das geplante Wasserstoff-Kernnetz vorgelegt. Das teilte das Bundeswirtschaftsministerium am Dienstag mit.
Im Rahmen der Pläne sollen Verbrauchs- und Erzeugungsschwerpunkte von
Wasserstoff sowie Speicher und Importpunkte bis 2032 schrittweise
miteinander verbunden werden. Der Kernnetz-Antrag beinhaltet Leitungen
von einer Gesamtlänge von 9.666 Kilometer, wobei ein Teil der Leitungen
den Status eines sogenannten "Important Project of Common European
Interest" (IPCEI) trägt und durch Bund und Länder besonders gefördert
wird. Die Kernnetz-Leitungen sollen schrittweise von 2025 bis 2032 in
Betrieb genommen werden. Rund 60 Prozent der Leitungen sind sogenannte
Umstellungsleitungen - also solche, die derzeit noch Erdgas
transportieren.
Die Genehmigung des Kernnetz-Antrags innerhalb
von zwei Monaten obliegt der Bundesnetzagentur. Die Behörde wird den
Antrag nun prüfen und öffentlich konsultieren. Die operationale
Umsetzung durch die künftigen Kernnetzbetreiber kann dann
voraussichtlich im Herbst beginnen. Erste Wasserstoffleitungen sollen im
nächsten Jahr in Betrieb gehen.
"Der heutige Kernnetz-Antrag ist
ein entscheidender Schritt zum Aufbau der Wasserstoff-Infrastruktur",
sagte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne). "Er enthält die
Autobahnen der Wasserstoffnetze." Die enthaltenen Vorhaben zeigten
konkret, wo und wann die künftigen Netzbetreiber Leitungen für die
Versorgung deutschlandweit zentraler Wasserstoff-Standorte bauen und
umwidmen wollen. "Das schafft Planungssicherheit für alle Akteure", so
Habeck.
Quelle: dts Nachrichtenagentur