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IG Metall will Lohnzurückhaltung üben

Archivmeldung vom 26.10.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.10.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der IG-Metall-Vorsitzende Berthold Huber hat für die Tarifrunde Anfang 2010 eine zurückhaltende Lohnpolitik seiner Gewerkschaft angekündigt. "Ich sehe im Moment nicht, dass wir große Entgeltforderungen stellen werden", sagte er im Interview der "Stuttgarter Zeitung". "Eine Krise ist für die Gewerkschaften nie der Fanfarenstoß für Erfolge an der Entgeltfront."

Demnach wird die IG Metall keine Lohnforderung im üblichen Sinne erheben. Mit der klassischen Formel der Tarifverhandlungen, die sich aus Inflation und Produktivität zusammensetzt, "werden wir diesmal nicht weiterkommen", sagte Huber. Die Produktivitätsentwicklung sei negativ, weil wegen der Kurzarbeit weniger produziert werde. Die Inflation liege im Gesamtdurchschnitt des Jahres bei 0,3 Prozent. Zudem "hatten wir in den letzten Monaten eine negative Preissteigerungsrate". Nach dem Herbstgutachten der Wirtschaftsforschungsinstitute sei für 2010 eine Inflationsrate von 0,6 Prozent zu erwarten. "Sodann haben wir noch eine Altlast zu erfüllen, indem wir 0,4 Prozent zur Finanzierung der Altersteilzeit einbringen", sagte Huber. "Alles in allem ist die Luft wirklich dünn." Vielmehr würden die Themen Beschäftigung, Verhinderung von betriebsbedingten Kündigungen und Übernahme von Auszubildenden "die großen Herausforderungen sein, um die es in der Tarifrunde geht". Er sei zutiefst überzeugt davon, dass dies dem Gefühl vieler Mitglieder entspreche. Vieles stehe und falle allerdings mit der Frage, ob die Regelung zum Kurzarbeitergeld ins nächste Jahr verlängert werde.

Die IG Metall habe in den Tarifpolitik letztlich immer einen pragmatischen Kurs gefahren, betonte der Vorsitzende. In der Krise 1993 bis 1995 hätten die Arbeitgeber eine Absenkung der Löhne um fünf Prozent gefordert. Am Ende habe es neben dem Tarifvertrag zur Beschäftigungssicherung eine schwarze Null aus Arbeitnehmersicht gegeben. "Heute höre ich keine Forderung der Arbeitgeber nach einer Absenkung der Tarifentgelte", sagte Huber. "Insofern haben sie offensichtlich etwas dazu gelernt." Auch an der Gewerkschaftsbasis erkenne er im Moment keine zugespitzte Debatte über Lohnforderungen. "Unser Motto ,Keine Entlassungen' trägt", sagte Huber der "Stuttgarter Zeitung". "Wenn das nicht mehr hält, sieht alles anders aus", warnte die Arbeitgeber vor einer Kündigungswelle.

Quelle: Stuttgarter Zeitung

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