Finanzlage der Pflegeversicherung dramatischer als bisher bekannt
Archivmeldung vom 07.10.2024
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.10.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie finanzielle Lage der gesetzlichen Pflegeversicherung ist dramatischer als bisher öffentlich bekannt. Wie das "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (Montagausgaben) unter Berufung auf Koalitionskreise berichtet, ist die Pflegeversicherung nach aktueller Einschätzung der Regierung bereits im kommenden Februar zahlungsunfähig, wenn nicht vorher eingegriffen werde.
Es liefen bereits Gespräche in der Koalition über eine Notoperation, um
eine Pleite zu verhindern, hieß es. Die von den Krankenkassen bisher
prognostizierte Erhöhung des Beitragssatzes um 0,2 Prozentpunkte reicht
den Angaben zufolge aber nicht aus. In der Regierung wird vielmehr von
einem Bedarf in Höhe von 0,25 bis 0,3 Prozentpunkten ausgegangen.
Zur
Begründung wird darauf verwiesen, dass nach der Bundestagswahl im
Herbst 2025 mit einer längeren Phase der Regierungsbildung zu rechnen
sei. Deshalb müsse die Erhöhung so ausfallen, dass das Geld mindestens
bis zum Frühjahr 2025 ausreiche. Derzeit gilt in der Pflegeversicherung
ein allgemeiner Beitragssatz von 3,4 Prozent. Kinderlose zahlen vier
Prozent.
Für Familien mit mehr als einem Kind unter 25 Jahren
gibt es Abschläge. Eine Beitragserhöhung von 0,3 Punkten in der Pflege
käme noch zu dem in der Krankenversicherung erwarteten Plus von 0,7
Prozentpunkten hinzu. Damit könnten die Sozialbeiträge zum Jahresanfang
2025 so stark steigen wie seit über 20 Jahren nicht mehr.
Quelle: dts Nachrichtenagentur