Bergwerk Walsum schließt früher
Archivmeldung vom 04.01.2007
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Freigeschaltet durch Jens BrehlDas Bergwerk Walsum mit 2780 Mitarbeitern wird nicht wie geplant Mitte des Jahres 2008, sondern wohl Ende 2007 geschlossen. Dies geht aus einem Gutachten der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG hervor, das im Auftrag des Bundeswirtschaftministeriums die "Stillsetzungskosten, Alt- und Ewigkeitslasten des Steinkohlenbergbaus" zu bewerten hatte und aus dem die "Rheinische Post" (Donnerstagausgabe) zitiert.
Das Gutachten vom 23.November, das auf der Datenbasis der Essener RAG
beruht, geht von einer "aktualisierten Planung" der RAG aus, der zu
Folge die Fördermenge an Steinkohle bis zum Jahr 2012 um zusätzliche
vier Millionen auf dann zwölf Millionen Tonnen sinken werde. Dies hat
Folgen für die Stilllegungspläne der Bergwerke. Neben Walsum (2780
Mitarbeiter), das mit einer "Vorverlegung des
Stilllegungszeitpunktes" auf den 1. Januar 2008 zu rechnen hat, ist
auch das Bergwerk Lippe betroffen. Dieses dürfte zum 1. Januar 2010
statt zum 1. Januar 2011 schließen. Die RAG-Tochter Deutsche
Steinkohle AG wollte das gestern nicht bestätigen.
Das als vertraulich eingestufte KPMG-Gutachten weist zudem auf
Risiken bei dem Versuch der Berechnung der Ewigkeitslasten hin. "Für
circa 2200 Schächter der RAG existieren derzeit noch keine
detaillierten Informationen über ihre exakte Lage und ihren Zustand",
heißt es in dem Gutachten. "Die Tageslichtöffnungen der Schächte sind
häufig verschlossen, wodurch ein Auffinden nur mit aufwändigen
Suchmaßnahmen möglich ist." Die Kosten für die Sicherung dieser
unbekannten Schächte schätzen die Experten auf 438 Millionen Euro.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post