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Boss-Chef Claus Dietrich Lahrs: "Deutschland ist keine Geiz- und Neidgesellschaft"

Archivmeldung vom 16.02.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.02.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Benjamin Thorn  / pixelio.de
Bild: Benjamin Thorn / pixelio.de

Claus-Dietrich Lahrs, Vorstandsvorsitzender des Metzinger Modekonzerns Hugo Boss, sieht Deutschland am Ende der "Geiz ist geil"-Ära. "Dass die Kunden in aller Herrgottsfrüh beim Discounter oder Elektronikmarkt anstehen, um einen Computer kaufen zu dürfen, funktioniert in Deutschland immer weniger", sagte Lahrs in einem Interview in der neuen, am Donnerstag erscheinenden Ausgabe des Hamburger Magazins stern. In zehn Jahren sei dies ganz vorbei. Lahrs: "Wir sind keine Geiz- und Neidgesellschaft".

Lahrs bescheinigte den Deutschen zunehmende Stilsicherheit. Das Vorurteil vom männlichen Modemuffel treffe nicht mehr zu. Lahrs: "Der deutsche Mann muss sich hinter keinem anderen Mann auf der Welt mehr verstecken. Jackett, Hemd, Krawatte, Hose - die Sachen werden gut kombiniert. Die Schuhe passen dazu. Nein, packen Sie das Vorurteil endgültig weg". Und die berufstätigen Frauen würden sehr genau darauf achten, dass sie nicht durch übermodisches Äußeres auffallen. "Kluge Frauen sind im Business modisch sehr kontrolliert", so Lahrs zum stern. Bei Meetings etwa sei es ihnen wichtig, dass sie mit ihrem Outfit nicht die anderen Teilnehmer oder Geschäftspartner vom Kern des Gesprächs ablenkten.

Wirtschaftlich sieht Lahrs den Modekonzern weiter auf der Erfolgsspur. "Mit unseren Produkten verdienen wir gut", sagte Lahrs mit Blick auf die gerade veröffentlichten Zahlen für das Geschäftsjahr 2011 - mit einem Gewinn von 469 Millionen Euro vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen war es das beste in der Geschichte des Unternehmens. Am stärksten, so der Boss-Chef, sei das Geschäft in China und Amerika gewachsen. Überdurchschnittlich habe Boss von dem ständig wachsenden Einkommen in der kaufkräftigen Bevölkerungsschicht profitiert. Auch 2012 soll die Expansion weitergehen. Lahrs zum stern: "In diesem Jahr sollen weltweit 50 neue Stores dazukommen".

Quelle: Gruner+Jahr, stern (ots)

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