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Auftragseingänge im Wohnungsbau gehen weiter zurück: "Die Wohnungsbaukrise darf nicht zum Normalzustand werden"

Freigeschaltet am 25.10.2024 um 09:25 durch Mary Smith
Felix Pakleppa
Felix Pakleppa

Bild Screenshot Zentralverband Deutsches Baugewerbe

Die heute vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Zahlen zu den Auftragseingängen im Bauhauptgewerbe August 2024 kommentiert Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer Zentralverband Deutsches Baugewerbe:

"Wir haben die Talsohle im Wohnungsbau leider noch immer nicht durchschritten. Bis zum August 2024 sind die Auftragseingänge im Wohnungsbau gegenüber dem Vorjahr real um gut 6 Prozent gesunken, gegenüber dem Jahr 2022 sind es real fast 30 Prozent weniger. Dieser Rückgang ist das traurige Resultat der seit über zwei Jahren sinkenden Baugenehmigungszahlen. Allein in diesem Jahr fehlen uns bis August gegenüber den Vergleichsjahren 2020-2022 fast 100.000 Wohnungen. Da müssen wir mit starken Impulsen gegensteuern. Diese Wohnungsbaukrise darf nicht zum Normalzustand werden. Die Folgen wiegen einfach zu schwer, denn sie sind nicht nur eine Katastrophe für den Wohnungsmarkt und die vielen Menschen, die auf Wohnungssuche sind. Der Rückgang von 30 Prozent bei den Auftragseingängen bedeutet auch eine Unterauslastung der Kapazitäten, die von den Bauunternehmen in den Vorjahren geschaffen worden sind.

Nach der aktuellen Ifo-Konjunkturumfrage liegt die Auftragsreichweite im Wohnungsbau noch bei 3,2 Monaten, im August 2022 lag sie noch bei 5,7 Monaten. Trotz vieler Maßnahmen der Bundesregierung bleiben Investitionen in Wohnimmobilien in erheblichem Umfang aus, weil die Impulse aus Berlin zu schwach sind. Positiv sehen wir die nun mit dem Gebäudetyp E in den Ländern angestoßene Diskussion zur Entschlackung der Landesbauordnungen. Nicht jede Wohnung braucht alle erdenklichen Ausstattungen und Komfort. Dies hilft, Baukosten zu senken.

Deutlich besser verläuft weiter die Nachfrage im Tiefbau, auch wenn wir hier im Vergleich zum August 2023 ein Orderminus verzeichnen. Dies ist im Wesentlichen auf einen Basiseffekt zurückzuführen. Im letzten Jahr waren im August besonders große Projekte zum Stromtrassenausbau an den Markt gekommen. Insgesamt sehen wir im Tiefbau bis zum August aber ein Orderplus von real 2,8 Prozent."

Nach den Daten des Statistischen Bundesamtes zu den Betrieben des Bauhauptgewerbes mit mehr als 20 Beschäftigten erreicht der Umsatz im Bauhauptgewerbe im August ca. 10,2 Mrd. Euro (+3,3 Prozent), davon entfielen auf den Hochbau ca. 4,9 Mrd. Euro (ca. -4,0 Prozent) und den Tiefbau ca. 5,3 Mrd. Euro (+11 Prozent). Von Januar bis August erreichte der Umsatz ca. 69,4 Mrd. Euro, was knapp über dem Vorjahreswert liegt (+ 0,3 Prozent). Im Hochbau wurden ca. 35,2 Mrd. Euro umgesetzt (ca. -7 Prozent), im Tiefbau ca. 34,2 Mrd. Euro (ca. +9 Prozent).

Quelle: ZDB Zentralverband Dt. Baugewerbe (ots)

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