Am Limit: Mittelstand fürchtet höhere Preise durch weitere Sanktionen gegenüber Russland
Archivmeldung vom 11.04.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićEine aktuelle Umfrage des Verbandes Der Mittelstand. BVMW zeigt, dass sich die mittelständische Wirtschaft kaum noch höhere Energiepreise leisten kann: Für einen Verzicht auf russische Energielieferungen würden 31 Prozent von 1.200 befragten Unternehmen einen Aufschlag von bis zu 30 Prozent gerade noch akzeptieren.
Lediglich 14 Prozent könnten sich einen Aufschlag von immerhin 50 Prozent vorstellen. Dabei ist ein Verzicht auf russisches Erdöl eher denkbar (52,2 Prozent) als auf russisches Erdgas (40 Prozent). 56 Prozent sprechen sich klar gegen höhere Bezugskosten bei Erdgas für ein sofortiges Ende russischer Energieimporte aus. Mit einer deutlichen Mehrheit (68 Prozent) zeigen die befragten Unternehmen jedoch Verständnis, wenn im Falle eines Versorgungsengpasses systemkritische Unternehmen bevorzugt werden.
"Die Ergebnisse und die rege Teilnahme an unserer Energieumfrage zeigen, dass die Frage der Energieversorgung die mittelständische Wirtschaft gerade sehr bewegt", erklärt BVMW-Verbandsvorsitzender Markus Jerger. "Das Verständnis unter den Unternehmen angesichts der aktuellen politischen Situation ist da - viele können es sich aber einfach nicht leisten, noch höhere Energiepreise zu zahlen." Das zeigt auch die Reaktion zu den Fragen der aktuellen Tankkosten.
Die Preise an den Tankstellen bewegen die mittelständischen Unternehmen ungeachtet eines Importstopps sehr: Mit 82 Prozent befürworten die Teilnehmer der BVMW-Umfrage ein stärkeres Vorgehen gegen eine Gewinnabschöpfung der Mineralölunternehmen, die sinkenden Ölpreise nicht an die Kunden weitergeben. 52 Prozent der befragten Unternehmen sprechen sich zudem für eine schnelle Umsetzung des angekündigten Entlastungspaketes aus. Für sie kommt eine Entlastung nach dem gesetzlichen Prozess im Sommer zu spät. Jerger: "Die Unternehmen leiden an den hohen Energiepreisen und brauchen eine spürbare Entlastung auf der Kostenseite. Eine schnelle Umsetzung der geplanten Maßnahmen der Regierung wäre ein erster Schritt."
Quelle: BVMW (ots)