IKB droht Schadensersatzklage
Archivmeldung vom 01.09.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer angeschlagenen IKB Industriebank AG droht eine Schadensersatzklage und damit ein öffentlicher Prozess, in dem ihre Verstrickung in die US-Immobilienkrise aufgearbeitet wird. Diese Klage hat die auf Kapitalmarktrecht spezialisierte Kanzlei Doerr und Partner vorbereitet, wie der Wiesbadener Kurier berichtet.
In dem Verfahren müsste laut
Rechtsanwalt Ralf Plück geklärt werden, wer für das risikoreiche
Engagement verantwortlich ist und warum die Aufsichtsorgane versagt
hätten. Als Zeugen seien deshalb in der Klageschrift, die der Zeitung
vorliegt, sämtliche Aufsichtsräte benannt worden. Die von der
Wiesbadener Kanzlei vorbereitete Klage wäre in diesem Zusammenhang
das erste Verfahren gegen die angeschlagene IKB.
Der Finanzspezialist für den Mittelstand war nach Spekulationen in
den USA in die Schieflage geraten und musste von der Kreditanstalt
für Wiederaufbau (KfW) gerettet werden. Risikoreiche Investitionen in
Höhe von mehr als zwölf Milliarden Euro am Markt für bonitätsschwache
US-Hypothekenkredite (Subprime) waren laut Plück nicht bilanziert
worden.
Die IKB Industriebank habe ihre Verstrickung in die
US-Immobilienkrise in einer Pressemitteilung vom 20. Juli 2007
verleugnet und damit kursrelevante Tatsachen zum Quartalsergebnis
wissentlich verschwiegen, wie Rechtsanwalt Plück weiter berichtet.
Deshalb fordere ein deutscher Industrieller die Rückabwicklung seiner
nach der Veröffentlichung des Ergebnisses getätigten Aktienkäufe. Die
Schadensersatzforderung summiere sich auf 450000 Euro. Eine
entsprechende Klageschrift sei dem Institut bereits zugestellt
worden.
Sollte die gesetzte Frist 7. September verstreichen, werde die Klage
sofort eingereicht. "Unsere Mandanten sehen sich durch die falsche
Presseveröffentlichung, die kausal für den Erwerb der Aktien war und
die unterlassene unverzügliche Richtigstellung durch die Bank massiv
getäuscht, erläuterte Plück.
Quelle: Pressemitteilung Wiesbadener Kurier