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Schlecker-Betriebsratschefin kritisiert Scheitern der Transfergesellschaft scharf

Archivmeldung vom 30.03.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.03.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Logo der Drogeriekette Anton Schlecker
Logo der Drogeriekette Anton Schlecker

Die Gesamtbetriebsratschefin von Schlecker, Christel Hoffmann, hat das Scheitern der Transfergesellschaft am Widerstand der FDP scharf kritisiert. "Ich fühle mich sehr allein gelassen. Mir war nicht klar, dass Frauenarbeit in Deutschland so wenig wertgeschätzt wird", sagte sie den Zeitungen der WAZ-Mediengruppe.

Zur Blockade der Liberalen sagte Hoffmann gestern: "Was die FDP abgeliefert hat, ist ein Armutszeugnis. Sie hat das letzte bisschen Hoffnung der Frauen zerstört." Die Frauen rechneten nun damit, morgen früh in der Post die Kündigung zu finden, sie müssten dann sofort zum Arbeitsamt gehen. Eine Welle von Kündigungsschutzklagen schloss Hoffmann nicht aus.

Linken-Chefin Lötzsch: FDP ist die Partei der sozialen Kälte

Die Vorsitzende der Partei Die Linke, Gesine Lötzsch, hat der FDP angesichts ihrer Blockade einer Bürgschaft für eine Transfergesellschaft für die Mitarbeiter der insolventen Drogeriekette Schlecker vorgeworfen, die Partei der sozialen Kälte zu sein. Lötzsch erklärte am Donnerstag in Berlin, dass die Blockade "ein empörender Vorgang" sei und warf den Liberalen zudem vor, in einem "marktradikalen Ideologiegefängnis gefangen" zu sein. Die FDP habe mit ihrem Widerstand überdies einen "großen Schritt auf dem Weg in die politische Bedeutungslosigkeit" getan. "Eine Partei, die aus dem Steuertopf Milliarden für Hoteliers und hunderte von Milliarden für Banken übrig hat, aber keinen Cent für die um ihren Job kämpfenden Schlecker-Frauen bewilligen will, ist überflüssig", so Lötzsch.

Am Donnerstag hatte die bayerische Landesregierung erklärt, sich nicht an der Bürgschaft für die geplante Schlecker-Transfergesellschaft beteiligen zu wollen. CSU-Chef Horst Seehofer erklärte, der Widerstand der in Bayern mitregierenden FDP sei der Grund für die Nicht-Beteiligung. Ohne die Beteiligung Bayerns kann die Garantie der Länder für einen Kredit von 70 Millionen Euro für die Transfergesellschaft nicht gestemmt werden. Zuvor hatten bereits Niedersachsen und Sachsen, in denen die Liberalen ebenfalls an der Regierung sitzen, den Plänen für eine Transfergesellschaft eine Absage erteilt.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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