Aktenschwund bei Ratiopharm
Archivmeldung vom 22.12.2006
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Freigeschaltet durch Jens BrehlBei der Durchsuchung der Konzernzentrale des Pharmaherstellers Ratiopharm im Zusammenhang mit den Vorwürfen, das Unternehmen habe seine Medikamente über Schmiergelder in den Markt gedrückt, hat die Staatsanwaltschaft Ulm nur noch "unvollständige Unterlagen" gefunden.
Das geht aus einem Durchsuchungsbeschluss der
Staatsanwaltschaft Ulm hervor, der stern.de vorliegt.
Mit den augenfälligen Lücken in den Unterlagen begründete die
Staatsanwaltschaft die nachfolgende Durchsuchung der Privatwohnungen
von 400 Ratiopharm-Außendienstmitarbeitern Anfang der Woche. Dabei
geht es um so genannte Kick-Back-Zahlungen, die Ratiopharm seit 2001
an Ärzte geleistet haben soll, damit diese die hauseigenen
Medikamente verordnen.
Ratiopharm hatte mehrfach angekündigt, die Vorwürfe gemeinsam mit den Behörden aufklären zu wollen. Auf die Frage von stern.de, wie es sich die Firma erklärt, dass die Staatsanwaltschaft nur noch "unvollständige Unterlagen" in der Zentrale vorfand, verweigerte Ratiopharm jede Antwort.
Quelle: Pressemitteilung stern.de