Verbot von Werkverträgen führt zu Masseneinstellungen bei Fleischfirmen
Archivmeldung vom 02.01.2021
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Freigeschaltet durch André OttDas seit 1. Januar geltende Werkvertragsverbot in der Fleischindustrie führt zu einem massiven Wachstum der Stammbelegschaft in deutschen Fleischunternehmen. Allein die drei großen Konzerne Tönnies, Vion und Westfleisch haben kurz vor Inkrafttreten des Verbots erklärt, insgesamt mehr als 10.000 Beschäftigte zu übernehmen, die bislang bei externen Subunternehmen angestellt waren. Das berichtet die in Berlin erscheinende Zeitung "nd" in ihrer Wochenendaugabe "nd.Die Woche".
"Die Übernahme der Werksvertragsmitarbeiter ist seit September in vollem Gange", erklärte ein Sprecher von Tönnies gegenüber der Zeitung. Nach Abschluss der Direkteinstellungen "werden unsere Häuser um mehr als 6000 Stammbeschäftigte in den Kernbereichen der Produktion wachsen".
Bei Vion hätten bis Ende 2020 rund 3300 externe Beschäftigte an deutschen Standorten gearbeitet, teilte ein Sprecher "nd.Die Woche" mit. "Vion übernimmt die bisherigen Werkvertragsmitarbeiter in der Produktion an allen Standorten."
Westfleisch hat nach eigenen Angaben bereits 2014 damit begonnen, externe Mitarbeiter direkt anzustellen. Mit der Integration von rund 3000 Werkvertragsbeschäftigten bis zum 1. Januar 2021 steige die Zahl der Stammbeschäftigten auf rund 7000 Männer und Frauen, so die Pressestelle.
Der Bundestag hatte im Dezember beschlossen, dass ab 1. Januar 2021 im Kernbereich der Fleischindustrie, also fürs Schlachten, Zerlegen und für die Fleischverarbeitung, keine Werkvertragsbeschäftigten mehr eingesetzt werden dürfen. Eilanträge gegen das Gesetz hatte das Bundesverfassungsgericht am Mittwoch abgelehnt.
Quelle: nd.DerTag / nd.DieWoche (ots)