Opel-Werk in Bochum hat intern die schlechtesten Karten
Archivmeldung vom 06.03.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDas Opel-Werk in Bochum hat nach Berechnungen des Automobil-Experten Ferdinand Dudenhöffer im Vergleich mit den anderen europäischen Astra-Fabriken die schlechteste Kostenstruktur und könnte damit vor dem Aus stehen.
"In Ellesmere Port liegen die
Produktionskosten pro Auto um 540 Euro niedriger, in Antwerpen um 190
Euro", sagte der Professor der Fachhochschule Gelsenkirchen dem
Tagesspiegel (Montagausgabe). Die ebenfalls kostengünstigere Fabrik
im polnischen Gleiwitz stehe ohnehin nicht zur Disposition, weil sie
erst acht Jahre alt sei und im wichtigen osteuropäischen Markt liege.
GM-Europa-Präsident Carl-Peter Forster und Opel-Chef Hans Demant
hatten am Rande des Genfer Autosalons von möglichen Werksschließungen
gesprochen. Nach Ansicht von Dudenhöffer werden die Manager von ihren
Versäumnissen eingeholt. Vor einem Jahr hatten GM und Opel in Europa
zwar den bislang größten Stellenabbau durchgedrückt, vor der
Schließung eines Werkes aber zurückgeschreckt. "Jetzt erkennt man,
dass es mindestens eine Fabrik zu viel gibt", sagte Dudenhöffer. Der
Astra sei nur auf den ersten Blick gut verkauft worden. "Ein großer
Teil sind gewerbliche Zulassungen, so gut wie erwartet läuft das
Modell nicht."
Quelle: Pressemitteilung Der Tagesspiegel