Federal Reserve Bank of Dallas kündigt Veränderung in Organisation und Fokus der Forschungsabteilung des 11. Distrikts an
Archivmeldung vom 06.05.2005
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Präsident der Federal Reserve Bank of Dallas, Richard W. Fisher, kündigte heute eine Veränderung in der Organisation und dem Fokus der Forschungsabteilung der Bank an, um die Effekte der Globalisierung auf die Währungspolitik besser analysieren zu können.
Herr Fischer berief Harvey Rosenblum auf die neu
geschaffene Position des Executive Vice President, um die Erweiterung
der Forschungsagenden der Fed in Dallas zu leiten.
"Die globale Wirtschaft unterliegt dramatischen und gravierenden
Veränderungen, die sich auf die Ausrichtung der Wirtschaft der
Vereinigten Staaten auswirken", sagte Herr Fischer. "Das Auftreten von
China und Indien als wirtschaftliche Mitbewerber und die
Veränderungen, die in Europa vor sich gehen, zusammen mit der
Vertiefung der US-Integration mit unseren NAFTA-Partnern und
Lateinamerika, sind eine Herausforderung für unser Verständnis der
grundlegenden, wirtschaftlichen Zusammenhänge, die die Gestaltung der
Währungspolitik beeinflussen".
"So ist die Globalisierung etwa eine Herausforderung für unser
Verständnis für den Kompromiss zwischen Arbeitslosigkeit und
Lohninflation, das maximale Wachstumspotential unserer Wirtschaft und
dem Ausmass, bis zu jenem die US Wirtschaft schwache oder begrenzte
Ressourcenkapazität hat", sagt Fischer. "Wir wissen, dass Jobs heute
von Produzenten oder Dienstleistern zu Billiglohn-Anbietern in der
ganzen Welt "verlegt" werden können. Aufgrund des Abbaues der
Handelsbarrieren wissen wir, dass die Einzel- und Grosshändler ihre
Ware von zahlreichen nationalen und internationalen Lieferanten
beziehen können. Und wir wissen, dass mit Hilfe der Technologie das
Geld, die Ideen, sowie Unternehmensführung und Management die
nationalen Grenzen einfacher denn je überschreiten. Aber wir haben kein
umfassendes Verständnis für den direkten und indirekten Einfluss dieser
Faktoren auf unsere Wirtschaft. In unserem Unternehmen Dallas Fed haben
wir das Ziel, den analytischen Rahmen zu schaffen, um besser als
Informationsgrundlage für die Währungspolitik zu dienen".
"Harvey Rosenblum ist hervorragend dazu geeignet, diese Aktivität zu
leiten", sagte Fisher. "Er ist ein brillanter Ökonom mit einem hoch
differenzierten Verständnis für die globale Wirtschaft. Er weiss auch,
wo es Aufholbedarf im Verständnis der Branche gibt, wenn es um die
Einflüsse der Globalisierung auf die Währungspolitik geht".
Es war geplant, dass sich Herr Rosenblum aus dem System der Federal
Reserve zurückzieht, wo er zuletzt die Position des Director of
Research in der Dallas Fed innehatte. Er ist der letzte Präsident der
National Association for Business Economics (NABE), eines angesehenen
Fachverbandes mit weltweit fast 3000 Mitgliedern.
Präsidenten der NABE waren in der Vergangenheit etwa der Federal
Reserve Chairman Alan Greenspan, einige frühere Fed Präsidenten und
zahlreiche renommierte Wirtschaftsökonomen aus dem Industrie- und
Finanzbereich. Herr Rosenblum ist derzeit Gastprofessor des Finance
Departments an der Southern Methodist University's Cox School of
Business, wo er seit 1986 lehrt. Vor seinem Eintritt in die Dallas Fed
als Senior Vice President und Director of Research im November 1985,
war Herr Rosenblum Vice President und Associate Director of Research
bei der Federal Reserve Bank of Chicago.
"Die Dallas Fed war unter den ersten, die die Auswirkungen der
Integration Mexikos in die US-Wirtschaft verstanden hat und ist stolz
auf seinen Ruf für hochqualitative Arbeit über die Volkswirtschaften
Lateinamerikas", sagte Herr Rosenblum. "Der Wirtschaftsraum von Texas
ist allein schon zu Mexiko hin so durchlässig und mit diesem vernetzt,
dass ökonomische Begriffe wie "Produktionslücken", die "Phillips Kurve"
und "die natürliche Arbeitslosenrate" nur einen begrenzten Wert haben,
wenn diese auf die Dynamik der texanischen Wirtschaft angewendet
werden, die, gemessen in Dollars, die 12. grösste der Welt ist. Dies führt uns zur Frage, wie die grösste
Volkswirtschaft der Welt -- die USA -- von der neuen Verflechtung der
globalisierten Wirtschaft beeinflusst wird und was dies alles für die
Festlegung der geeigneten Währungspolitik bedeutet".
Herr Finn Kydland, Nobelpreisträger für Volkswirtschaftslehre 2004, der
mit den Mitarbeitern der Forschungsabteilung der Dallas Federal Reserve
in den letzten zwölf Jahren eng zusammengearbeitet hat, meinte dazu:
"Richard Fisher und Harvey Rosenblum sind ein ideales Team. Fisher war
vier Jahre Deputy U.S. Trade Representative, der die NAFTA überwachte,
Chinas Eintritt in die WTO aushandelte und
an bilateralen Handelsabkommen mit Lateinamerika und den
asiatisch-pazifischen Ländern arbeitete. Er kennt diese Materie von A
bis Z. Rosenblum kennt das Thema Währungspolitik wie seine
Westentasche. Er ist innerhalb des Federal Reserve Systems und im
Fachkreis der Volkswirtschaft anerkannt. Die Qualität des
volkswirtschaftlichen Teams, das sie in der Dallas Fed unterstützt, ist
hervorragend. Diese Initiative hat ein hohes Potential für die
Weiterentwicklung der währungspolitischen Forschung".
Website: http://www.dallasfed.org
Quelle: Pressemitteilung der Federal Reserve Bank of Dallas