Deutsche Börse blamiert sich zum "Tag der Aktie"
Archivmeldung vom 16.03.2018
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAusgerechnet am heutigen "Tag der Aktie" versagt das Handelssystem Xetra der Deutschen Börse eine historische Pleite. Statt um 9 Uhr konnten die Börsianer laut einem "Handelsblatt"-Bericht erst rund 45 Minuten später mit dem Handel beginnen - und das an einem der wichtigsten Tage im Jahr, dem sogenannten "Großen Hexensabbatt". Auch ein IPO musste wegen des Ausfalls der Software verschoben werden.
Ruland: "Das ist mehr als peinlich"
"Das ist mehr als peinlich. Das Ansehen trägt wahrscheinlich noch mehr Schaden davon, als es der wirtschaftliche Schaden auszusagen vermag", resümiert Börsenexperte Heino Ruland auf Nachfrage von pressetext. Am heutigen "großen Verfallstag", der jährlich nur vier Mal stattfindet, können Anleger auf die zukünftige Entwicklung einer Aktie wetten, weltweit laufen viele Termingeschäfte auf einmal aus. Großanleger haben die Möglichkeit, Kurse in für sie günstige Richtungen lenken zu können.
Als wäre der Xetra-Systemabsturz noch nicht genug, verschob sich dadurch auch der Börsengang der Siemens-Medizintechnik-Tochter Healthineers - mit einem Wert von 4,2 Mrd. Euro der viertgrößte Neueinstieg an der Deutschen Börse seit dem Jahr 2000. Der erste Xetra-Kurs des Weltmarktführers für Röntgen- und Ultraschallgeräte von 29,10 Euro lag knapp vier Prozent über dem Ausgabepreis von 28 Euro.
Xetra als Basis zur DAX-Berechnung
Das Xetra-Handelssystem ist ein deutscher Exportschlager, auf dem Handelssysteme weltweit aufbauen. So basieren die Systeme der Börsen in Wien, Budapest und Schanghai auf der 1997 eingeführten Software, die bislang zu den verlässlichsten Aushängeschildern "Made in Germany" zählte. Der Name Xetra ist eine Abkürzung für "Exchange Electronic Trading".
Quelle: www.pressetext.com/Wolfgang Rudloff