Chinesischer Automobilzulieferer kauft Teile des insolventen deutschen Zierteil-Lieferanten Sellner
Archivmeldung vom 15.11.2011
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer chinesische Automobilzulieferer Ningbo HuaXiang Electronics (NBHX) hat Teile der zu Jahresbeginn 2011 in die Insolvenz gegangenen bayrischen Sellner-Gruppe gekauft, einem Spezialisten für Innenraum-Zierteile. Damit erwirbt erstmals ein chinesischer Automotive-Lieferant einen deutschen Zulieferer, der Holz-Zierteile für den Premium-Fahrzeugmarkt entwickelt und fertigt, berichtet das Branchen-Wirtschaftsmagazin AUTOMOBIL PRODUKTION. Ningbo HuaXiang Electronics steigt mit diesem Zukauf neben Marktführer Novem im bayrischen Vorbach und dem französischem Lieferanten Faurecia zu einem der drei größten Anbieter für Holz-Elemente im Fahrzeuginnenraum auf.
Sellner, das größtenteils übernommene Unternehmen mit Sitz in Neuendettelsau bei Nürnberg, beschäftigt über 2100 Mitarbeiter an 15 Standorten und beliefert Premium-Autobauer wie BMW, Daimler, Porsche und Audi mit Zierteilen aus Holz, Aluminium und Carbon. Seit Jahresbeginn mussten Kunden wie BMW und Daimler den bayrischen Lieferanten finanziell stützen, damit die Fahrzeugproduktion weiterlaufen konnte. Die neue Geschäftsführung von Sellner bleibt nach Aussagen von NBHX-President Zhou Xiao Feng fast komplett mit deutschen Managern besetzt. Zur neuen Führungsriege zählt unter anderem der ehemalige BMW-Einkäufer Harald Stuck. Er soll als Repräsentant der NBHX in Europa nach weiteren attraktiven Übernahmekandidaten Ausschau halten.
Quelle: AUTOMOBIL PRODUKTION (ots)