Handwerk reagiert zurückhaltend auf Habecks Investitionsfonds
Der Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks, Jörg Dittrich, hat zurückhaltend auf die Idee eines Staatsfonds zur Investitionsförderung reagiert, mit dem Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) auch kleine und mittelgroße Firmen adressieren will.
"Der ordnungspolitisch saubere Weg wäre, Steuern und Lohnzusatzkosten zu
senken", sagte Dittrich dem Nachrichtenportal T-Online. "Das gibt den
Betrieben Spielräume, aus eigener Kraft mehr Investitionen anstoßen zu
können." Gezielte Anreize könnten das zwar unterstützen. "Aber das darf
nicht in einem gewaltigen Subventionsmechanismus enden. Denn diese
Mittel fehlen dann für die Entlastung."
Dittrich mahnte, es
brauche "ein stimmiges Konzept der Bundesregierung als Ganzes". Er
schaue sich gern an, was Habeck vorstelle - vor allem aber auch, "welche
Chance auf Umsetzung das in der Regierung hat". "Denn für den Standort
ist nicht entscheidend, was angekündigt wird, sondern das, was die
Politik tatsächlich umsetzt", so Dittrich. "Wir brauchen kein weiteres
Projekt, das auf der Umsetzungshalde landet."
Habeck hatte seinen
"Impulse für eine Modernisierungsagenda" am Mittwoch vorgelegt. Das
Papier enthält sieben Schwerpunktbereiche: Innovationsdynamik stärken,
Bürokratie abbauen, Klimaschutz als Standortfaktor, die Fach- und
Arbeitskräftesicherung, die Stärkung von Investitionen und
Infrastruktur, Senkung der Stromkosten sowie eine neue Offensive für
Handelsverträge. Die Vorschläge wurden laut Ministerium
Wirtschaftsverbänden sowie Start-ups, Handwerk, Mittelstand, Industrie
sowie Gewerkschaften und Ökonomen zugesandt - verbunden mit einer
Einladung zu einem vertieften Austausch Ende November.
Zur
Umsetzung der Pläne wäre aber dem Vernehmen nach ein Sondervermögen
nötig. Eine Umsetzung innerhalb der Ampelkoalition dürfte damit
unwahrscheinlich sein.
Quelle: dts Nachrichtenagentur