Hays-Studie - Fachkräftemangel: Unternehmen nehmen sich selbst zu wenig in die Pflicht
Archivmeldung vom 24.09.2019
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Freigeschaltet durch André OttDer Fachkräftemangel zeigt deutliche Spuren: Führungskräfte in deutschen Unternehmen beklagen, dass sie neue Stellen nicht optimal besetzen können (42 %). Zudem sei der Fachkräftemangel mit einer höheren Belastung der angestellten Mitarbeiter verbunden (41 %). 37 Prozent sprechen von länger umbesetzten Stellen, 21 Prozent sogar von sinkenden Umsätzen.
Dies ergab eine umfassende Befragung des Personaldienstleisters Hays unter 1.000 Führungskräften aus deutschen Unternehmen unterschiedlicher Branchen und Größen sowie in verschiedenen Fachbereichen.
Trotz dieser negativen Auswirkungen nehmen die Befragten den Fachkräftemangel nicht als flächendeckendes Phänomen wahr. Je mehr es um das unmittelbare Arbeitsumfeld geht, umso weniger dramatisch bewerten sie den Fachkräftemangel. 40 Prozent sehen ihn auf einzelne Branchen und 44 Prozent auf einzelne Tätigkeitsfelder beschränkt. Als zentrale Ursachen gelten der demografische Wandel (53 %) und träge Bildungssysteme (50 %). Doch zeigen die empirischen Ergebnisse gleichzeitig auf: Auch viele Unternehmen machen ihre Hausaufgaben nicht, um dem Fachkräftemangel zu begegnen. Als die drei wichtigsten eigenen Handlungsfelder betrachten sie das Arbeiten an ihrer Arbeitgeberattraktivität (54 %), die strategische Planung ihres Personalbedarfs (49 %) sowie die Rekrutierung und Nachwuchsförderung (48 %).
Gerade in diesen Handlungsfeldern sind ihre Unternehmen aus Sicht der Befragten jedoch nicht gut aufgestellt. Nur jeder vierte hält sein Unternehmen auf diesen Feldern für gut gewappnet. Sieben von zehn Befragten halten die Umsetzung in diesen Bereichen dagegen für verbesserungswürdig oder mangelhaft.
"Der Fachkräftemangel ist kein Schicksal. Es hilft daher nicht, wenn Unternehmen den demografischen Wandel und das Bildungssystem vorschieben. Vielmehr sollten sie aktiv mit dem Fachkräftemangel umgehen. Die IT-Industrie hat beispielsweise früh aktive Schritte gegen ihn erhoben und schneidet bei unseren empirischen Ergebnissen deutlich besser ab als andere Branchen", bilanziert Christoph Niewerth, Vorstand der Hays AG.
Quelle: Hays AG (ots)