Ex-VW-Chef Diess hält weiteren Sparkurs für notwendig
Archivmeldung vom 11.09.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer ehemalige VW-Chef Herbert Diess hält einen weiteren Sparkurs in dem Autokonzern für notwendig. "VW hat - wie auch Ministerpräsident Weil feststellt - Hausaufgaben zu machen, Produktivität zu verbessern und Effizienz zu steigern", sagte Diess dem "Stern". Das betreffe besonders die deutschen Standorte. "Das sind Themen, die man lange vor sich hergeschoben hat."
Diess war bis Sommer 2022 Vorstandsvorsitzender des Volkswagen-Konzerns
und wurde dann vom aktuellen Konzernchef Oliver Blume abgelöst. Vor
seiner Ablösung hatte auch Diess auf einen Sparkurs in den deutschen
Konzernstandorten gedrängt und am Stammsitz Wolfsburg den Abbau von
Arbeitsplätzen ins Gespräch gebracht. Anfang September hatte nun sein
Nachfolger Blume die Diskussion über mögliche Werksschließungen in
Deutschland und ein Ende der bis 2029 laufenden Beschäftigungsgarantie
eröffnet.
Diess gibt der Politik eine Mitschuld an der aktuellen
Krise bei VW und der deutschen Autoindustrie. "Die deutsche Politik
spielt in dieser Transformation eine unglückliche Rolle, weil sie viele
Dinge offenlässt", sagte der Manager mit Blick auf den Umbau auf
elektrische Antriebe in der Autobranche. Er verwies insbesondere auf das
Hin und Her bei der Förderpolitik für neue E-Autos und auf die
Ladeinfrastruktur. "Es ist schon sehr unstrukturiert, kurzfristig
gedacht und verwirrend, was hier politisch vorgegeben wird."
Im
kommenden Jahr sieht er noch schwerere Zeiten auf Hersteller und
Zulieferer zukommen, weil dann EU-weit neue Flottenziele beim
CO2-Ausstoß gelten: "Die Flottenziele fürs nächste Jahr führen zu einer
extrem angespannten Situation, das wird für einzelne Hersteller fast
unmöglich zu schaffen sein." Er glaube jedoch nicht daran, dass die
Regeln noch einmal revidiert werden.
Quelle: dts Nachrichtenagentur