Bürgergeld: Zahl der Totalverweigerer statistisch schwer ermittelbar
Archivmeldung vom 02.08.2024
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.08.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Zahl der Totalverweigerer im Bürgergeld lässt sich statistisch schwer ermitteln. Das berichtet der "Spiegel". Ein Merkmal "arbeitsunwillig" gibt es in der Statistik der Bundesagentur für Arbeit (BA) nicht.
In ihrer Erhebung über "besonders förderungsbedürftige Personengruppen"
gliedert die BA im Juli dieses Jahres über 1,8 Millionen Arbeitslose im
Bürgergeldbezug nach Vermittlungshemmnissen auf dem Arbeitsmarkt.
Demnach gibt es rund 235.000 Arbeitslose, auf die keines von Merkmalen
wie Alter ab 55 Jahren, Schwerbehinderung oder mangelnde Qualifikation
passt.
"Eine Zahl der Totalverweigerung lässt sich daraus nicht
seriös ableiten, das wird statistisch nicht erfasst", sagte eine
BA-Sprecherin dem "Spiegel". Beispielsweise gelten Alleinerziehende in
der Statistik als voll vermittelbar, wenn die Kinder älter als drei
Jahre sind. Auch Mütter, die für Vier- oder Fünfjährige keinen
Betreuungsplatz haben, zählen zu den 235.000, die theoretisch dem
Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen. Im Juli waren das allein knapp 32.000
Personen.
Ebenso ist unklar, ob allen am Stichtag der Zählung
erfassten Personen überhaupt ein Arbeitsangebot gemacht wurde. Denn die
Statistik erfasst nicht immer die gleichen Menschen, sondern eine
Personengruppe, in der es Monat für Monat Abgänge und Neuzugänge gibt.
Dass es Totalverweigerer gibt, ist unstrittig, nur lässt sich ihre Zahl
nicht ermitteln.
Quelle: dts Nachrichtenagentur