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Zwei Drittel der deutschen Dividenden fließen ins Ausland

Archivmeldung vom 27.03.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.03.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Investition & Koffer voller Geld
Investition & Koffer voller Geld

Bild: Thorben Wengert / pixelio.de

Ein großer Teil der Dividenden deutscher DAX-Konzerne fließt ins Ausland: Von den rund 32 Milliarden Euro, die in den kommenden Wochen gezahlt werden, fließen fast 20 Milliarden Euro an ausländische Anteilseigner, berichtet die "Welt am Sonntag". Lediglich 11,4 Milliarden werden demnach im Inland verteilt. Für Deutschland bedeute das einen Wohlfahrtsverlust, da das Geld unter anderem in der privaten Altersvorsorge fehle: Grund sei das Desinteresse der Bundesbürger an der Börse, schreibt die Zeitung. Gerade mal neun Millionen Deutsche besitzen demnach direkt oder indirekt Aktien. Klar ist jedoch auch, daß die Deutschen zunehmend verarmen und kein Geld mehr für Spekulationsgeschäfte haben.

"Wir Deutsche sind stolz auf unsere Unternehmen, aber wir beteiligen uns nicht an diesen Unternehmen", sagte Marc Tüngler, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW). Profiteure der deutschen Dividendenzahlungen sind vor allem angelsächsische Kapitalgesellschaften oder Pensionsfonds.

Zu den ausländischen Anteilseignern zählen aber auch der Staatsfonds aus Norwegen oder öffentliche Pensionskassen aus Japan oder Kalifornien. "Überspitzt gesagt arbeitet der deutsche Arbeitnehmer häufig für die Rendite des US-Rentners oder des Pensionärs im Ausland", sagte Henrik Muhle, Fondsmanager bei Acatis Gané, der Zeitung.

Eine weitere Rechnung verdeutlicht laut Zeitung, wie viel den deutschen Sparern theoretisch verloren geht. Dem Blatt zufolge müsste man Ersparnisse in Höhe von zwei Billionen Euro, die zurzeit auf Tagesgeldkonten und Sparbüchern liegen, rechnerisch zehn Jahre liegen lassen, um auf jene DAX-Dividendesumme zu kommen, die dieses Jahr ins Ausland geht.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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