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Hitze treibt Krankenstand nach oben

Archivmeldung vom 23.07.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.07.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Peter von Bechen / PIXELIO
Bild: Peter von Bechen / PIXELIO

Die Hitzewelle hinterlässt auch in der deutschen Wirtschaft ihre Spuren. Jedes zweite Unternehmen spürt die Auswirkungen der hohen Temperaturen auf seine Geschäftsstätigkeit. Dies ist das Ergebnis einer Blitzumfrage der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) unter 229 mittelständischen und großen Unternehmen.

 Peter Bartels, Leiter der Geschäftsbereichs Familienunternehmen und Mittelstand bei PwC: "Jeder fünfte Befragte berichtete, dass die Betriebsabläufe durch die hohen Temperaturen beeinträchtigt sind. Die Bandbreite reicht von sinkender Produktivität der Mitarbeiter bis hin zu längeren Maschinenstillstandszeiten aufgrund von hitzebedingten Reparaturen."

Allerdings halten sich die Umsatzeinbußen noch im Rahmen: Neun Prozent der Großunternehmen und nur sechs Prozent des Mittelstands sind bisher betroffen. 12 Prozent der mittelständischen Unternehmen verzeichnen derzeit sogar eine hitzebedingte Sonderkonjunktur (z. B. Getränke-, Textileinzelhandel, Ventilatoren- und Klimaanlagenhersteller). Eine Zunahme beklagt die Wirtschaft allerdings beim Krankenstand. 16 Prozent der Großunternehmen verzeichnen vermehrt Krankmeldungen, im Mittelstand sind es sieben Prozent. Außerdem nutzen viele Beschäftigte das schöne Wetter, um kurzfristig Urlaub zu nehmen. Bei 21 Prozent der Groß- und 16 Prozent der mittelständischen Unternehmen steigt die Urlaubsquote durch spontane Ferien der Mitarbeiter deshalb an.

Am Arbeitsplatz zeigen die deutschen Unternehmer Herz für ihre Mitarbeiter: Mehr als jeder zweite Chef hat seinen Beschäftigten angesichts der Hitze Ventilatoren gekauft. Durstlöscher gehören bei zwei Drittel aller Befragten zum selbstverständlichen Service, um den Beschäftigten das Arbeiten zu erleichtern. Schwerer tun sich die Unternehmen indes mit einem an die hohen Temperaturen angepassten Umgang mit Bekleidungsvorschriften, Arbeitszeit und vor allem dem Arbeitsort. Bartels: "Eine Lockerung der Kleiderordnung oder eine Flexibilisierung der Arbeitszeiten kommt jeweils für die Hälfte der Unternehmen nicht in Frage. Das Angebot, Aufgaben von zu Hause zu erledigen, erhalten dagegen nur fünf Prozent der Mitarbeiter."

Mehr Wetterextreme werden erwartet

Nicht nur die Hitze beeinträchtigt den Geschäftsverlauf der deutschen Unternehmen. Auch der kalte vergangene Winter hat sich in den Bilanzen niedergeschlagen. Jeder vierte Befragte sieht sein Geschäftsergebnis durch die lange Kälteperiode beeinflusst. Drei Viertel der befragten Unternehmen ist davon überzeugt, dass es in Deutschland künftig häufiger zu extremen Wetterlagen kommen wird.

Der Wille, das eigene Unternehmen auf Hitze- und Kältewellen besser einzustellen, ist noch nicht besonders ausgeprägt. Nur jeder Zehnte hat hier schon konkrete Vorstellungen (einzelne Vorschläge der Befragten):

  • Modernisierung von Büros und Neubau von Lagerhallen
  • Neukauf von Maschinen, die hitzeresistent sind
  • Anschaffung von Klimaanlagen
  • Flexibilisierung von Arbeitszeiten
  • Umstellung des Kantinenessens (leichte Kost)
  • Anpassung von Urlaubszeiten 

Quelle: PricewaterhouseCoopers AG WPG

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