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China im Jahr 2023 nur noch mit geringem Vorsprung wichtigster Handelspartner Deutschlands

Archivmeldung vom 14.02.2024

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.02.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Mary Smith
Statistisches Bundesamt
Statistisches Bundesamt

Bild: Eigenes Werk /OTT

Mit einem Außenhandelsvolumen von 253,1 Milliarden Euro war die Volksrepublik China im Jahr 2023 im achten Jahr in Folge Deutschlands wichtigster Handelspartner. Allerdings war das Handelsvolumen mit China nur 0,7 Milliarden Euro höher als das Handelsvolumen mit den USA (252,3 Milliarden Euro), nachdem die Differenz im Jahr 2022 noch bei 50,1 Milliarden Euro gelegen hatte. Im Jahr 2023 ging der deutsche Warenverkehr mit China jedoch deutlich um 15,5 % gegenüber 2022 zurück, während der Handel mit den Vereinigten Staaten leicht um 1,1 % zulegte. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, folgten nach China und den USA auf Rang 3 der wichtigsten Handelspartner wie in den Vorjahren die Niederlande mit Exporten und Importen im Wert von zusammen 214,8 Milliarden Euro (-5,5 %).

Importe aus China sinken stärker als Exporte dorthin - Handelsdefizit verkleinert

Der Wert der Warenimporte aus China nahm im Jahr 2023 gegenüber dem Vorjahr um 19,2 % auf 155,7 Milliarden Euro ab. Gleichzeitig sank der Wert der dorthin exportierten Waren um 8,8 % auf 97,3 Milliarden Euro. Daraus ergibt sich ein Handelsdefizit von 58,4 Milliarden Euro. Das war nach dem Rekord-Defizit von 86,1 Milliarden Euro im Jahr 2022 das zweitgrößte Handelsdefizit mit China seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 1950.

Trotz der stark gesunkenen Importe war China im Jahr 2023 wie schon seit 2015 das mit Abstand wichtigste Lieferland Deutschlands. Auf den Rängen 2 und 3 der wichtigsten Lieferländer lagen die Niederlande mit Importen von dort im Wert von 103,3 Milliarden Euro und die Vereinigten Staaten mit 94,4 Milliarden Euro.

Vereinigte Staaten erneut wichtigster Abnehmer deutscher Exporte

Die meisten deutschen Exporte gingen im Jahr 2023 wie bereits seit 2015 in die Vereinigten Staaten. Dorthin wurden Waren im Wert von 157,9 Milliarden Euro exportiert, das waren 1,1 % mehr als im Vorjahr. Demgegenüber standen Importe aus den USA im Wert von 94,4 Milliarden Euro, das waren ebenfalls 1,1 % mehr als im Jahr zuvor. Damit erzielte der deutsche Außenhandel mit den USA einen Exportüberschuss von 63,5 Milliarden Euro (2022: 62,9 Milliarden Euro). Auf Rang 2 der wichtigsten Abnehmerländer deutscher Exporte lag Frankreich (116,8 Milliarden Euro; -1,2 %), gefolgt von den Niederlanden auf Rang 3 (111,5 Milliarden Euro; -0,7 %).

Russland rutscht in der Handelspartner-Rangfolge weiter ab

Der russische Angriff auf die Ukraine und die gegen Russland getroffenen Sanktionen haben sich auch im Jahr 2023 deutlich auf den deutschen Außenhandel ausgewirkt. Die Warenexporte nach Russland sanken gegenüber 2022 um 38,8 % auf 8,9 Milliarden Euro. In der Rangfolge der wichtigsten Abnehmerstaaten deutscher Exporte fiel Russland im Vorjahresvergleich von Rang 23 auf Rang 32. Importseitig war der Rückgang im Jahr 2023 noch stärker. Die deutschen Importe aus Russland gingen im Jahr 2023 um 90,0 % auf 3,7 Milliarden Euro gegenüber 2022 zurück. Im Jahr 2022 hatte der Wert der aus Russland importierten Waren noch 36,4 Milliarden Euro betragen. Bis in die zweite Jahreshälfte 2022 war Russland noch ein wichtiger Energielieferant für Deutschland. In der Rangfolge der wichtigsten deutschen Lieferländer rutschte Russland im Jahr 2023 auf Rang 46 ab. Im Jahr 2022 hatte Russland noch auf Rang 14 gelegen.

Kraftwagen und Kraftwagenteile export- und importseitig wichtigste Handelsgüter

Die deutsche Automobilindustrie exportierte 2023 mehr Kraftwagen und Kraftwagenteile als im Vorjahr. So wurden 2023 Kraftwagen und Kraftwagenteile im Wert von 268,2 Milliarden Euro aus Deutschland exportiert. Das waren 8,9 % mehr als im Jahr 2022. Kraftwagen und Kraftwagenteile waren damit weiterhin Deutschlands wichtigste Exportgüter. Auf den Rängen 2 und 3 der wichtigsten deutschen Exportgüter folgten wie in den Vorjahren Maschinen mit einem Wert von 223,1 Milliarden Euro (+5,5 %) und Chemische Erzeugnisse im Wert von 140,7 Milliarden Euro (-14,5 %).

Importseitig waren im Jahr 2023 ebenfalls Kraftwagen und Kraftwagenteile mit einem Warenwert von 148,5 Milliarden (+12,1 %) die wichtigsten Handelsgüter für Deutschland. Auf Rang 2 der wichtigsten Importgüter lagen Datenverarbeitungsgeräte, elektrische und optische Erzeugnisse im Wert von 142,5 Milliarden Euro (-5,5 %), gefolgt von elektrischen Ausrüstungen im Wert von 109,8 Milliarden Euro (+5,5 %) auf Rang 3.

Höchster Exportüberschuss im Außenhandel mit Kraftwagen und Kraftwagenteilen

Nach Handelsgütern betrachtet erzielte Deutschland im Warenverkehr mit Kraftwagen und Kraftwagenteilen den höchsten Exportüberschuss: Der Warenwert der im Jahr 2023 aus Deutschland exportierten Kraftwagen und Kraftwagenteilen überstieg den Importwert um 119,6 Milliarden Euro (2022: 113,8 Milliarden Euro). Auf Rang 2 lagen Maschinen mit einem Exportüberschuss von 118,4 Milliarden Euro (2022: 105,8 Milliarden Euro) und auf Rang 3 Pharmazeutische Erzeugnisse mit einem Überschuss von 38,8 Milliarden Euro (2022: 38,4 Milliarden Euro).

Außenhandelsbilanz im Jahr 2023 mit einem Überschuss von 209,6 Milliarden Euro

Insgesamt wurden im Jahr 2023 von Deutschland Waren im Wert von 1 562,4 Milliarden Euro exportiert und Waren im Wert von 1 352,8 Milliarden Euro importiert. Damit sanken die Exporte um 2,0 % und die Importe um 10,1 % gegenüber dem Jahr 2022. Weil die Importe deutlich stärker zurückgingen als die Exporte, hat sich der Exportüberschuss gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelt: Die Außenhandelsbilanz schloss im Jahr 2023 mit einem Überschuss von 209,6 Milliarden Euro ab. Im Jahr 2022 war der Saldo vor allem wegen der stark gestiegenen Importpreise für Energie auf +88,6 Milliarden Euro und damit auf den niedrigsten Wert seit dem Jahr 2000 gefallen.

Quelle: Statistisches Bundesamt (ots)

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