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Bundesbank gegen baldige Zinssenkungen

Archivmeldung vom 02.02.2024

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.02.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Die Schulden des einen, sind die Vermögen der anderen. Die Zinszahlungen der einen, sind die arbeitslosen Einkommen der anderen. Schulden und Guthaben werden von Generation zu Generation weitervererbt (Symbolbild)
Die Schulden des einen, sind die Vermögen der anderen. Die Zinszahlungen der einen, sind die arbeitslosen Einkommen der anderen. Schulden und Guthaben werden von Generation zu Generation weitervererbt (Symbolbild)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Bundesbankpräsident Joachim Nagel sieht die Zeit für Zinssenkungen noch nicht gekommen. "Noch sind die Preisaussichten aus meiner Sicht nicht eindeutig genug: Deshalb ist es für Zinssenkungen jetzt zu früh", sagte Nagel der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung".

"Derzeit scheinen wir die richtige Dosis an Zinserhöhungen zu verabreichen. Aber wie in der Medizin ist es auch in der Geldpolitik wichtig, dass wir den Patienten genau im Auge behalten", sagte er. "Dabei dürfen wir die Dosis nicht zu früh reduzieren und das Erreichte aufs Spiel setzen. Das ist eine Herausforderung." Der Bundesbankpräsident äußerte sich zufrieden über den bisherigen Rückgang der Inflation. 

"Wir sind im Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) zuversichtlich, dass unsere Geldpolitik wirkt und die Inflation wieder zu ihrem Zielwert von zwei Prozent zurückbringt." Dass die Inflation deutlich zurückgehe, sei ein gutes Signal. "Es sieht auch so aus, als wäre eine sogenannte sanfte Landung im Euroraum möglich", so Nagel weiter. "Das heißt: die Inflation zu senken, ohne gleichzeitig die Konjunktur zu sehr zu belasten." Nagel sprach sich auch für die Vollendung der Bankenunion aus. "Ich weiß, dass die Begeisterung hierzulande nicht groß ist", sagte der Bundesbankpräsident. 

"Trotzdem finde ich diese Diskussion wichtig und habe sie bewusst angestoßen. Wir brauchen die Banken- und Kapitalmarktunion." Das habe auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in seiner Haushaltsrede gefordert, so Nagel. "Das Ganze steht aus meiner Sicht in einem größeren Zusammenhang: Europa muss enger zusammenrücken und eine größere Robustheit aufbauen - das gilt auch für unseren Finanzsektor." Er sei überzeugt, dass es hier Kompromisslinien gebe, bei denen die Sparkassen und Volksbanken Teil der Lösung sind. Diese lehnen eine Bankenunion, die auch mit einer gemeinsamen europäischen Einlagensicherung einhergeht, bisher ab. Nagel wünscht sich zudem eine baldige Besetzung der drei offenen Vorstandsposten an der Spitze der Bundesbank. "Derzeit liegt der Ball beim Bund und den Ländern Hessen und Nordrhein-Westfalen. Ich gehe davon aus, dass sie zeitnah dafür sorgen, dass der Vorstand bald wieder komplett ist", sagte der Bundesbankpräsident.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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