Wirtschaftsrat warnt vor Ausweitung des Bahnstreiks
Archivmeldung vom 01.11.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Wirtschaftsrat sieht mit großer Sorge, dass die Gewerkschaft der Lokführer versucht, Bürger und Unternehmen in Geiselhaft für ihre tarifpolitischen Ziele nehmen zu wollen.
Der volkswirtschaftliche Schaden bei einer Ausdehnung des
Lokführerstreiks auf Fern- und Güterverkehr würde nach Berechnungen
des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung zu einem
gesamtwirtschaftlichen Schaden von 500 Millionen Euro pro Tag führen.
Damit würden unbeteiligte Dritte von einer kleinen
Interessensgruppe geschädigt in einem Umfang, der unverhältnismäßig
und verantwortungslos wäre.
Die aktuelle Auseinandersetzung sei, so der Wirtschaftsrat, ein
weiterer Beleg für das Versagen der großen Branchengewerkschaften.
Die grundgesetzlich geschützte Tarifautonomie werde ausgehöhlt durch
das Entstehen immer mehr spezieller Berufsgewerkschaften wie für
Ärzte, Fluglotsen, Piloten und jetzt auch Lokführer. Es müsse
verhindert werden, dass die Branchengewerkschaften zunehmend
ausfransen und sich immer mehr spezielle Berufsgruppen in immer mehr
eigene Berufsgewerkschaften flüchten.
Die Tarifeinheit, die bisher ein wesentlicher Standortvorteil war,
stehe auf dem Spiel. Französische Verhältnisse drohten:
Konkurrierende Richtungsgewerkschaften führen dort zu zehnmal mehr
Streiktagen als in Deutschland.
Die deutschen Gewerkschaften müssen ihre tarifliche Integrationsverantwortung wieder wahrnehmen. Sonst droht die Notwendigkeit der Einschränkung des Streikrechts in notstandsähnlichen Situationen.
Quelle: Pressemitteilung Wirtschaftsrat der CDU e.V.