Clyvia: Abschlussbericht des TÜV Rheinland bestätigt Identität von Heizöl und Diesel als Produktstoffe der Pilotanlage
Archivmeldung vom 25.06.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Clyvia Technology GmbH liegt der Abschlussbericht der TÜV Rheinland Industrie Service GmbH zur "Identität des Eingangs- und Produktstoffes" ihrer Pilotanlage vor. Demnach lassen sich mit der von Clyvia betriebenen Anlage durch die Depolymerisation von Altölen nachweislich Diesel und Heizöl herstellen. Das teilte das Unternehmen an seinem Firmensitz in Wegberg-Wildenrath mit.
Der TÜV Rheinland mit Sitz in Köln hat sowohl den eingesetzten
Rohstoff als auch das fertige Produkt einer umfangreichen
Identitätsanalyse unterzogen. Dazu wurden in Gegenwart von Dr.
Franz-Josef Bock, Diplom-Chemiker beim TÜV Rheinland, jeweils zwei
Proben entnommen.
Ein 200-Liter-Fass mit dem aus Altöl gewonnenen Produkt wurde
daraufhin verplombt und 17 Tage ruhen gelassen, bevor eine erste
chemische Analyse des Inhalts mittels Gaschromatographie erfolgte -
zum einen im firmeneigenen Labor von Clyvia und zum anderen durch ein
akkreditiertes externes Institut, der NUON Energie und Service GmbH
in Heinsberg. Als Referenzsubstanz diente in beiden Fällen der
Dieselkraftstoff einer öffentlichen Aral-Tankstelle.
Altöl als Ausgangsstoff durch Rohstoffanalyse bestätigt
In einem zweiten Schritt wurden die physikalisch-chemischen
Parameter von Dieselkraftstoff und Heizöl ermittelt. Diese
Untersuchungen wurden von der ASG Analytik-Service Gesellschaft mbH
im bayrischen Neusäß durchgeführt, die ebenfalls als unabhängiges
Institut akkreditiert ist und die Kompetenz zur Prüfung von
Kraftstoffen besitzt.
Das Ergebnis der Rohstoffanalyse war insofern eindeutig, als das
zuvor erstellte Gaschromatogramm die für Altöl typische Verteilung
langkettiger Kohlenwasserstoffe aufwies und es sich somit nicht um
Diesel oder Heizöl handeln konnte, die in die Pilotanlage eingespeist
wurden. Genauso eindeutig war das Verteilungsmuster bei dem fertigen
Produkt, das ein für Diesel typisches Spektrum zeigte.
Bei der von der ASG durchgeführten Untersuchung wurde
festgestellt, dass das Produkt in allen Punkten die Anforderungen der
Heizölnorm DIN 51 603-1 und - mit Ausnahme des Schwefelgehaltes -
zudem auch die Anforderungen der Dieselnorm DIN EN 590 erfüllt.
Durch eine Vorbehandlung des Produktes mit einer Natriumsuspension
konnte der Schwefelgehalt bereits um zwei Drittel - von ursprünglich
5.400 auf 1.800 ppm - gesenkt werden. Die Aufgabe der
Entwicklungsabteilung von Clyvia besteht jetzt darin, die Beimischung
der Emulsionen auch für Diesel zu optimieren, dessen Grenzwert 50 ppm
beträgt.
Pilotanlage hat die Erwartungen der Betreiber erfüllt
Im vergangenen Sommer war die Pilotanlage offiziell in Betrieb
genommen worden. An einem Tag der offenen Tür konnten sich dann im
Spätherbst 2006 Aktionäre, Presse und Öffentlichkeit von der
kombinierten Forschungs- und Produktionsstätte am Firmensitz von
Clyvia ein eigenes Bild machen. Außer der Anlage zur Depolymerisation
umfasst das Referenzobjekt mehrere Großtanks sowie Kapazitäten für
die Serienproduktion der Anlagen, die dort im Auftrag der Kunden
montiert werden sollen.
Die von Clyvia entwickelte und bereits patentierte Technologie ist mit dem Cracken von Rohöl vergleichbar und stellt eine viel versprechende Form der Müllverwertung dar, die neben privaten und öffentlichen Entsorgungsunternehmen auch Industrie- und Gewerbebetriebe anspricht, die ihre organischen Abfälle energetisch nutzen möchten. Neben der beschriebenen Altölfahrweise kann die Pilotanlage auch in einer Kunststofffahrweise betrieben werden, wobei dann Polyethylen oder Polypropylen zum Einsatz kommen.
Quelle: Pressemitteilung Clyvia Technology GmbH