Verbraucherzentrale geht juristisch gegen Media-Markt und Saturn vor - Lockvogelangebote in der Kritik
Archivmeldung vom 13.07.2006
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Freigeschaltet durch Jens BrehlErstmals geht der Bundesverband der Verbraucherzentralen (VZBV) wegen Lockvogelangeboten gegen die Media-Markt-Zentrale in Ingolstadt vor. Dies berichtet das Wochenmagazin W&V in seiner aktuellen Ausgabe (ET: 13.07.) Anlass ist ein Sonderangebot vom 2. Januar, ein DVD-Player namens Slimline zum Spottpreis von 19 Euro - allerdings 'nur heute' (Werbetext). Online und in Anzeigen beworben, waren die Geräte am Aktionstag im Nu vergriffen, mancherorts schon nach zwei Stunden.
'Irreführung der Verbraucher', meint der VZBV. Bereits Ende Mai
gewannen die Berliner einen Rechtsstreit in dieser Sache - allerdings
nur gegen die Media-Markt-Filiale Lingen. Die war damals
medienrechtlich verantwortlich für die Internet-Seite der Kette
www.mediamarkt.de und damit für den dortigen Hinweis auf die
Preisaktion.
Ermutigt durch den ersten Prozess wagt der VZBV nun den Frontalangriff gegen das Hauptquartier. 'Für bundesweite Werbung trägt die Verantwortung unseres Erachtens die Holding', heißt es aus dem Referat Rechtsdurchsetzung. An Stoff fehlt es nicht, um die These eines flächendeckenden Lockvogelangebots zu unterfüttern. Mehr als 50 Beschwerden aus dem gesamten Bundesgebiet liegen im Fall des DVD-Players vor - von Kunden, die sich veralbert fühlten ('Ich bin doch nicht blöd!'). 'Das könnte ein Präzedenzfall werden', so der VZBV.
Quelle: Pressemitteilung W&V Werben & Verkaufen