Importpreise im Juni 2020: -5,1 % gegenüber Juni 2019
Archivmeldung vom 29.07.2020
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Freigeschaltet durch André OttDie Importpreise waren im Juni 2020 um 5,1 % niedriger als im Juni 2019. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, hatte die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahr im Mai 2020 bei -7,0 % gelegen, im April 2020 bei -7,4 %. Gegenüber dem Vormonat Mai 2020 stiegen die Importpreise im Juni um 0,6 %.
Starker Preisrückgang bei importiertem Erdöl im Vorjahresvergleich, aber deutlicher Anstieg gegenüber Vormonat
Der Rückgang der Importpreise gegenüber Juni 2019 war vor allem durch die Entwicklung der Einfuhrpreise für Energie beeinflusst. Energieeinfuhren waren im Juni 2020 um 37,2 % billiger als im Juni 2019, wiesen aber gegenüber dem Vormonat Mai 2020 ein deutliches Plus auf (+15,8 %). Den größten Einfluss auf die Jahresveränderungsrate für Energie hatte Erdöl mit einem Minus von 39,5 %. Nachdem diese Preise aufgrund der Corona-Pandemie und der geopolitischen Lage von Dezember 2019 bis April 2020 um fast 70 % eingebrochen waren, konnten danach bis Juni deutliche Preissteigerungen (+ 83 %) beobachtet werden. Vom Preisniveau vor der Krise sind die Preise für Erdöl allerdings noch weit entfernt. Die Preise für Erdgas lagen 39,9 % unter denen von Juni 2019. Die Preise für Mineralölerzeugnisse fielen im Vorjahresvergleich um 34,8 %.
Der Einfuhrpreisindex ohne Energie war im Juni 2020 um 1,4 % niedriger als im Juni 2019. Lässt man nur Erdöl und Mineralölerzeugnisse außer Betracht, lag der Einfuhrpreisindex um 2,5 % unter dem Stand des Vorjahres.
Preisrückgänge bei Vorleistungsgütern, aber deutliche Preissteigerungen bei Edelmetallen im Vorjahresvergleich
Die Preise für importierte Vorleistungsgüter lagen im Juni 2020 um 3,6 % unter denen des Vorjahresmonats. Es verbilligten sich unter anderem Holz- und Zellstoff (-17,6 %), Kunststoffe in Primärformen (-14,1 %), Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen (-7,7 %) sowie elektronische Bauelemente (-5,0 %). Dagegen lagen die Preise für Edelmetalle und Halbzeug daraus nach wie vor erheblich über dem Niveau des Vorjahresmonats (+25,6 %).
Die Preise für importierte Investitionsgüter lagen im Juni 2020 um 0,3 % unter denen von Juni 2019. Während unter anderem Tablets (-9,5 %) und Smartphones (-8,5 %) billiger waren, wurden Kraftwagen und Kraftwagenmotoren zu 1,2 % höheren Preisen als im Juni 2019 importiert.
Gebrauchsgüter waren im Vergleich zum Vorjahr 0,2 % teurer (-0,6 % zum Vormonat). Die Importpreise für Verbrauchsgüter stiegen um 0,3 % gegenüber dem Vorjahr (-0,4% gegenüber Vormonat). Insbesondere Fleisch- und Fleischerzeugnisse waren im Vergleich zum Vorjahr 3,0 % billiger, jedoch stiegen die Preise gegenüber dem Vormonat Mai 2020 wieder an (+1,2 %).
Die Einfuhrpreise für landwirtschaftliche Güter lagen 2,1 % höher als im Juni 2019 (-2,3 % gegenüber dem Vormonat). Während insbesondere Pfirsiche (+31,0 %) und Zitrusfrüchte (+17,3 %) deutlich teurer waren als vor einem Jahr, wurden vor allem Mandeln (-17,9 %) sowie Paprika (-14,2 %) und Naturkautschuk (-14,1 %) zu niedrigeren Preisen importiert.
Der Index der Ausfuhrpreise lag im Juni 2020 um 1,0 % unter dem Stand von Juni 2019. Im Mai 2020 hatte die Jahresveränderungsrate bei -1,2 % und im April 2020 bei -1,1 % gelegen. Gegenüber dem Vormonat Mai 2020 blieben die Ausfuhrpreise im Durchschnitt konstant.
Krisenmonitor ermöglicht Vergleich zwischen Corona-Krise und Finanz- und Wirtschaftskrise
Die Importpreise sind auch Teil des "Krisenmonitors" (www.destatis.de/krisenmonitor), mit dem das Statistische Bundesamt die Entwicklung wichtiger Konjunkturindikatoren in der Corona-Krise und in der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 gegenüberstellt. Der Krisenmonitor ergänzt die Sonderseite Corona-Statistiken, die seit Anfang April statistische Informationen zu den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie bündelt. Detaillierte Informationen zu den Statistiken der Ein- und Ausfuhrpreise enthält die Fachserie 17, Reihe 8.1 und 8.2.
Quelle: Statistisches Bundesamt (ots)