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Studie: Mehr Menschen als erwartet hätten Anspruch auf Rente mit 63

Archivmeldung vom 30.01.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.01.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de

Eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), die dem "Handelsblatt" (Freitagausgabe) vorliegt, hat bei einem Abgleich der Leistungsdaten der Arbeitsämter festgestellt, dass weit mehr Menschen Anspruch auf die abschlagsfreie Rente mit 63 Jahren haben werden, als bisher erwartet.

Grund ist die Absicht von Nahles, bei den 45 Beitragsjahren, die Voraussetzung für die neue Rentenleistung sind, auch Bezugszeiten von Arbeitslosengeld und vergleichbaren Entgeltersatzleistungen in unbegrenzter Höhe anzuerkennen.

Die SPD-Politikerin hat sich damit über eine Absprache bei den Koalitionsverhandlungen mit der Union hinweggesetzt, maximal fünf Jahre Arbeitslosigkeit zu berücksichtigen. Nun ergibt die Untersuchung des IAB, dass allein in den alten Bundesländern mehr als 65.000 Versicherte, für die die neue Rentenleistung wahrscheinlich infrage kommt, zum Teil auf deutlich mehr als fünf Jahre Arbeitslosengeldbezug kommen. Die längste Bezugsdauer liege bei 4.433 Tagen, das sind gut 12 Jahre, schreibt das IAB. In der Union sorgt dies für Unmut. "Wenn 12 Jahre Arbeitslosigkeit anerkannt werden, wird die ganze Idee der Rente mit 63 ad absurdum geführt. Wir wollten doch Menschen einen früheren Ausstieg ohne finanzielle Einbußen ermöglichen, die 45 Jahre geschuftet haben ", sagte Carsten Linnemann, Vorsitzender der Mittelstandsvereinigung der CDU, dem "Handelsblatt".

Die Daten der IAB belegten klar, "wie richtig es war, uns bei den Koalitionsverhandlungen darauf zu verständigen, Zeiten der Arbeitslosigkeit maximal bis zu fünf Jahre anzuerkennen." Gleichwohl zeigt der Wirtschaftsflügel der Union Verständnis für das Ansinnen der SPD, durch die Anerkennung von Zeiten der Arbeitslosigkeit auch dafür zu sorgen, dass Opfer des Strukturwandels in den neuen Bundesländern nach der Wiedervereinigung früher abschlagsfrei in Rente gehen sollen. In Ostdeutschland ist der Anteil älterer Arbeitnehmer mit mehrfach unterbrochenen Erwerbsbiografien besonders hoch.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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