Kinder machen glücklich – meistens
Archivmeldung vom 27.05.2013
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtKinder machen glücklich, heißt es oft. Doch nicht alle Eltern sind glücklicher als Kinderlose, wie WZB-Forscher Matthias Pollmann-Schult in einer neuen Studie deutlich macht. Er hat untersucht, wie die Lebenszufriedenheit von Eltern in Deutschland durch ihr Einkommen und ihren Erwerbsstatus geprägt wird. Leben Menschen in Armut oder sind von Armut bedroht, erhöhen auch Kinder die Lebenszufriedenheit nicht. Arbeiten Mütter in Vollzeit, sind sie nicht zufriedener als kinderlose vollzeitbeschäftigte Frauen.
Gut bis sehr gut verdienende Eltern sind dagegen glücklicher als Kinderlose. Die höchste Zufriedenheit zeigen Eltern mit mittlerem Einkommen. Der positive Effekt bei sehr gut verdienenden Paaren ist schwächer. „Da es sich hier oft um Doppelverdienerpaare handelt, haben diese nach der Geburt eines Kindes möglicherweise größere Probleme mit der Vereinbarkeit von Beruf und Familie“, erklärt Pollmann-Schult.
Bei Müttern hat auch der Erwerbsstatus Einfluss auf die Zufriedenheit. So stellte der Autor der Studie fest, dass nichterwerbstätige und teilzeitbeschäftigte Mütter glücklicher sind als kinderlose vollzeitbeschäftigte Frauen. Dagegen sind Mütter, die in Vollzeit arbeiten, nicht zufriedener mit ihrem Leben als kinderlose Frauen. Ein Grund: Frauen übernehmen trotz Berufstätigkeit weiterhin den größten Teil der Kinderbetreuung und der Hausarbeit. „Diese Mehrfachbelastung hat Einfluss auf den Grad der Zufriedenheit“, sagt der Soziologe.
Die Zufriedenheit von Eltern hängt auch vom Alter der Kinder ab. Frauen und Männer zeigen nur bis zum vierten Lebensjahr des jüngsten Kindes deutlich höhere Zufriedenheitswerte als Kinderlose. Diese Befunde bestätigen die Theorie, wonach einschneidende Lebensereignisse die Zufriedenheit nur zeitweise beeinflussen.
Ausgewertet wurden die Daten von knapp 4.900 Frauen und Männern zwischen 25 und 37 Jahren, die mit einem Partner und gegebenenfalls ihren Kindern in einem Haushalt leben. Sie stammen von der ersten Befragungswelle des neuen Beziehungs- und Familienpanels
(http://www.pairfam.de).
Quelle: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH