Sparkassenpräsident Haasis sieht Sparkassen als Verlierer der Finanzmarktregulierung
Archivmeldung vom 03.02.2012
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittFür den Präsidenten des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes, Heinrich Haasis, sind die Sparkassen die Verlierer der Finanzmarktregulierung. "Es ist wie so oft: Die, die man packen kann, die werden auch als erste gegriffen", sagte Haasis in einem Gespräch mit dem "Handelsblatt". So könne er nicht nachvollziehen, warum ausgerechnet das risikoarme Mittelstandsgeschäft mit höheren Eigenkapitalanforderungen belegt werden soll, aber Hedge-Fonds nach wie vor unreguliert seien. Die Finanzmarktregulierung könne sich nicht darin erschöpfen, das reale Bankgeschäft immer stärker zu belasten.
Für die weitere Regulierung des Finanzmarktes ist Haasis pessimistisch gestimmt. Die USA und Großbritannien hätten sich von den 2009 vereinbarten Zielen der internationalen Gemeinschaft, dass kein Produkt unreguliert bleiben und keine Bank mehr einen Staat erpressen können dürfe, verabschiedet. "Man sieht jetzt offenbar eher den jeweils eigenen Finanzplatz in Gefahr", glaubt Haasis. Trotz aller Beteuerungen glaubt der Sparkassenpräsident auch nicht, dass die USA die härteren Eigenkapitalanforderungen nach Basel III einführen werden. Das sollte dann auch Konsequenzen in Europa haben: "Es wäre unverständlich, warum dann in Europa die Regierungen uns in dieses Korsett zwingen wollen", sagte Haasis. Er hoffe zudem, dass die neuen Eigenkapitalregeln tatsächlich erst 2018 gelten werden. Aktuell erfüllten mehr als die Hälfte der 423 Sparkassen diese Anforderungen, so Haasis.
Quelle: dts Nachrichtenagentur