IG BCE warnt vor überhastetem Kohleausstieg
Archivmeldung vom 28.10.2017
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Freigeschaltet durch André OttDer Vorsitzende der IG Bergbau Chemie Energie (IG BCE), Michael Vassiliadis, hat die Teilnehmer der Koalitionsverhandlungen in Berlin vor überhasteten Entscheidungen in der Klimapolitik gewarnt.
Vassiliadis begrüßte im Gespräch mit der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Samstagausgabe), dass sich die potenziellen Koalitionspartner beim Thema Klimaschutz zunächst vertagt hätten. "Deutschlands Klimapolitik lässt sich nicht mit politischen Schnellschüssen und pauschalen Abschaltbefehlen erfolgreicher machen." Deutschland gehöre schon heute zu den klimapolitischen Musterschülern.
"Aber Musterschüler drohen immer den Blick für alle Beteiligten aus dem Auge zu verlieren. CO2-Emissionen sind - anders als viele andere Umweltthemen - global zu betrachten und nicht lokal", warnte er. "Wer den Klimawandel wirklich bekämpfen will, der setzt alle Kraft darauf, die USA, China und Indien zur Vernunft zu bringen." Ausstiegsdebatten seien dagegen eine große teure Show. Es sei reine Symbolpolitik auf Kosten der Stromkunden und der Beschäftigten, wenn so schnell wie möglich 20 Kohlekraftwerke abgeschaltet werden sollten. "Wer das Netz nicht zum Kollabieren bringen will, müsste sie durch Gaskraftwerke ersetzen - was nicht nur unsere Abhängigkeit von Russland erhöhen, sondern auch die Strompreise für die Industrie weiter in die Höhe schrauben und damit ihre Wettbewerbsfähigkeit gefährden würde", sagte Vassiliadis.
Quelle: Rheinische Post (ots)