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Exporte in GUS-Staaten (ohne Russland) von Januar bis April 2023 gegenüber Januar bis April 2021 stark gestiegen

Archivmeldung vom 13.06.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.06.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Statistisches Bundesamt
Statistisches Bundesamt

Bild: Eigenes Werk /OTT

Seit dem Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine ist ein starker Anstieg der deutschen Exporte in die GUS-Staaten (Gemeinschaft Unabhängiger Staaten, hier: ohne Russland) zu beobachten. So wurden von Januar bis April 2023 Waren im Wert von 2,9 Milliarden Euro in die GUS-Staaten exportiert.

Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, stiegen die Exporte in diese Staaten damit um 1,5 Milliarden Euro gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorkriegsjahres 2021 (1,4 Milliarden Euro), sie haben sich also mehr als verdoppelt (+106,4 %). Die Exporte in die Russische Föderation sanken dagegen von 8,4 Milliarden Euro in den ersten vier Monaten 2021 auf 3,5 Milliarden Euro in den ersten vier Monaten 2023. Das war ein Rückgang um 4,9 Milliarden Euro oder 58,3 %. Der Exportanstieg in die GUS-Staaten machte damit weniger als ein Drittel des Exportrückgangs nach Russland aus.

Die meisten deutschen Warenexporte in die GUS-Staaten gingen von Januar bis April 2023 nach Kasachstan (1,1 Milliarden Euro). Die Exporte nach Kasachstan waren damit um 0,7 Milliarden Euro höher als in den ersten vier Monaten des Jahres 2021 (0,4 Milliarden Euro). In der Rangfolge der wichtigsten Empfängerstaaten deutscher Waren belegte Kasachstan Rang 51 (Januar bis April 2021: Rang 62). Auch die Exporte nach Belarus und Usbekistan nahmen von 440 Millionen Euro auf 617 Millionen Euro beziehungsweise von 176 Millionen Euro auf 315 Millionen Euro zu. Kirgisistan verzeichnete eine Exportsteigerung von 15 Millionen Euro auf 230 Millionen Euro.

Kraftfahrzeuge und Kraftfahrzeugteile wichtigste Exportgüter in die GUS-Staaten

Aus Deutschland in die GUS-Staaten exportiert wurden von Januar bis April 2023 hauptsächlich Kraftfahrzeuge und Kraftfahrzeugteile im Wert von 865 Millionen Euro (Januar bis April 2021: 167 Millionen Euro), damit hat sich der Export dieser Güter gegenüber dem Vergleichszeitraum des Jahres 2021 mehr als verfünffacht (+418,7 %). Weitere wichtige Exportgüter in die GUS-Staaten waren Maschinen für 597 Millionen Euro (Januar bis April 2021: 397 Millionen Euro) und chemische Erzeugnisse für 282 Millionen Euro (Januar bis April 2021: 147 Millionen Euro).

Außenhandel mit der Russischen Föderation weiter auf niedrigem Niveau

Die deutschen Exporte in die Russische Föderation waren seit dem Kriegsbeginn in der Ukraine und der gegen Russland verhängten Sanktionen ab März 2022 eingebrochen und verharren seitdem auf einem niedrigen Niveau. So wurden von Januar bis April 2023 Waren im Wert von 3,5 Milliarden Euro nach Russland exportiert. Russland lag damit auf Rang 28 der wichtigsten Empfängerstaaten deutscher Waren (Januar bis April 2021: Rang 15). Die größten Rückgänge waren bei Kraftfahrzeugen und Kraftfahrzeugteilen von 1,6 Milliarden Euro auf 0,2 Milliarden Euro (-1,4 Milliarden Euro) und Maschinen von 1,9 Milliarden Euro auf 0,6 Milliarden Euro (-1,3 Milliarden Euro) zu verzeichnen.

Methodische Hinweise:

Als Vergleichszeitraum wurde der Zeitraum Januar bis April 2021 gewählt, da vergleichende Aussagen gegenüber Januar bis April 2022 durch die beginnenden Sanktionen gegenüber der Russischen Föderation stark verzerrt sind.

Der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) haben sich verschiedene Nachfolgestaaten der Sowjetunion zusammengeschlossen. Im Jahr 2022 gehörten Armenien, Aserbaidschan, Belarus, Kasachstan, Kirgisistan, Moldau, Russland, Tadschikistan, Turkmenistan und Usbekistan zur GUS. Als "GUS-Staaten" werden in dieser Pressemitteilung die GUS-Mitgliedstaaten ohne Russland bezeichnet.

Grundlage der Statistik des deutschen Exports in Staaten außerhalb der Europäischen Union sind die in den Zollanmeldungen angegebenen Bestimmungsländer. Die Außenhandelsstatistik enthält keine Informationen über die weitere Verwendung der exportierten Waren im jeweiligen Bestimmungsland, etwa über einen Weiterexport der Waren in dritte Staaten. Deshalb ist auf Basis der vorliegenden Außenhandelsdaten nicht ersichtlich, inwieweit von Deutschland in die GUS-Staaten exportierte Waren möglicherweise in die Russische Föderation weiterexportiert wurden, um damit Sanktionen zu umgehen (sogenannte "Umgehungsgeschäfte").

Quelle: Statistisches Bundesamt (ots)

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