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Chef der Berliner CG Gruppe kritisiert Immobilienbranche

Archivmeldung vom 29.09.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.09.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Thorben Wengert / pixelio.de
Bild: Thorben Wengert / pixelio.de

Der Projektentwickler Christoph Gröner übt kurz vor Beginn der Immobilienmesse Expo Real in München deutliche Kritik an der eigenen Branche. Die Bauwirtschaft konzentriere sich nur auf das obere Fünftel der Bevölkerung, das fast jeden Preis zahlen könne, sagte der Chef der Berliner CG Gruppedem "Spiegel".

Dieser Markt sei aber nun gesättigt. Bedarf bestehe noch bei den 80 Prozent, die billigere Wohnungen suchten, doch die Branche sei nicht in der Lage, ihn zu bedienen. Sie verstehe es nicht, günstig zu bauen, so Gröner. "Der Bauwirtschaft geht es einfach zu gut." Sie habe es versäumt, sich in eine Industrie zu verwandeln. "Sie muss viel produktiver werden", fordert er. Die einfachsten Möglichkeiten der Automatisierung würden in Deutschland nicht genutzt, sagte Gröner, dessen Unternehmen nach eigenen Angaben gegenwärtig Projekte im Volumen von rund 750 Millionen Euro im Bau hat.

So benötigt ein Fliesenleger nach Rechnung des Projektentwicklers nur ein Viertel der Zeit, wenn die Bauteile mit digitaler Hilfe vorproduziert würden. Insgesamt ließen sich die Baukosten um bis zur Hälfte reduzieren, ebenso die Bauzeit. Die Wohnungspreise hätten sich von den Einkommen in Deutschland entkoppelt. Die Verdienste seien in 50 Jahren um den Faktor 20 gestiegen, die Immobilie aber habe sich um das 30- Fache verteuert, rechnet Gröner vor. Ein Beschäftigter in der Bauwirtschaft könne sich die Wohnung, die er gebaut habe, selbst nicht mehr leisten, kritisiert Gröner: "Das darf einfach nicht sein."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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