DIHK: Immer mehr Firmenchefs finden keinen Nachfolger
Archivmeldung vom 30.11.2015
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtFirmenchefs im Mittelstand fällt es nach einem Bericht der "Welt" immer schwerer, einen geeigneten Nachfolger für ihr Unternehmen zu finden. Die Zahl der Alt-Inhaber, die ihre Kammer bei der Suche nach einem Nachfolger um Rat gefragt haben, hat 2014 einen neuen Rekordwert erreicht, heißt es im Nachfolgereport des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK).
Gleichzeitig sank die Zahl der potenziellen Betriebsübernehmer auf ein Allzeittief. Rechnerisch kommen mittlerweile 1,4 Senior-Unternehmer auf einen potenziellen Übernehmer. "Die Zahl der Unternehmer im Rentenalter wächst weiter", sagte DIHK-Präsident Eric Schweitzer der "Welt". "Nachfolger sind häufig nicht in Sicht."
In Handel und Gastronomie gebe es mittlerweile doppelt so viele übergabereife Unternehmen wie potenzielle Interessenten. In der Industrie kommen sogar fünf Alt-Inhaber auf einen möglichen Übernehmer. In der Folge finden 43 Prozent der Alt-Inhaber nicht den passenden Nachfolger, so viele wie nie seit Beginn der Statistik 2007. Umgekehrt sind es unter den Übernahmewilligen sogar 46 Prozent, die nicht das passende Unternehmen finden.
Der DIHK-Report fußt auf mehr als 20.000 Kontakten von IHK-Experten mit Senior-Unternehmern und Existenzgründern, die an einer Übernahme eines Unternehmens interessiert sind. Hinter den steigenden Übernahmeproblemen im Mittelstand sieht der DIHK zwei große Trends: einmal die Demografie, zum anderen die geringe Gründungsneigung der Deutschen, die sich in den letzten Jahren noch verstärkt habe.
Das traditionelle Übernahmemodell - ältester Sohn führt Firma fort - funktioniere nicht mehr. "Die `Generation Y` geht zunehmend eigene Wege und sieht die Nachfolge nicht als `familiären Automatismus` an", stellen die DIHK-Experten fest.
Quelle: dts Nachrichtenagentur