Photovoltaikbranche verdient weniger als bislang vermutet
Archivmeldung vom 05.01.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Gewinnmargen in der Photovoltaik-Branche sind insgesamt keineswegs so üppig, wie es die öffentliche Debatte der letzten Monate suggeriert. Im Gegenteil: Im Vergleich mit anderen Technologiebranchen schaffen es sogar die Großen der Solarbranche mit ihren Gewinnen nur ins Mittelfeld. Dies berichtet die SONNENENERGIE in ihrem aktuellen Heft.
Dabei gibt es, abhängig von Geschäftsmodell und Platz in der Wertschöpfungskette, eine gewisse Spannbreite. Zwar kommen die fünf großen TecDAX-Solarfirmen, zu denen auch die Q-Cells AG und die SolarWorld AG gehören, auf eine Gewinnmarge vor Zinsen und Steuern (EBIT) von durchschnittlich 16,7 Prozent. Selbst sie liegen damit aber klar hinter vergleichbaren Chipherstellern oder Unternehmen der Biotechnologie, die 17,2 Prozent Marge ausweisen. Berücksichtigt man jedoch die gesamte Wertschöpfungskette der Photovoltaikbranche, und zieht damit auch das Handwerk, den Handel und die Planer mit ein, dann verbleibt für die Branche insgesamt lediglich eine Marge von nur rund sieben Prozent, stellt das Monatszeitschrift aus dem Solarpraxis Verlag fest.
Zu einem vergleichbaren Ergebnis kam auch eine unlängst publizierte Studie des Europressedienstes. Sie errechnete eine durchschnittliche EBIT-Marge der Photovoltaikbranche von 8,1 Prozent. Auch im Branchenvergleich liegt Sonnenstrom demnach deutlich hinter anderen Industriezweigen. Die chemische Industrie erreicht immerhin zehn Prozent. Noch deutlicher fällt der Abstand zum Bergbau aus. In diesem Industriesektor, zu dem auch die Mineralölwirtschaft gehört, werden Gewinnmargen von durchschnittlich 13,9 Prozent erzielt. Auch im direkten Vergleich mit den Energieversorgern schneidet die Solarbranche eher bescheiden ab: Die Gewinnmargen von RWE, Eon, EnBW und Vattenfall erreichten 2005 durchschnittlich 13,9 Prozent.
Quelle: Pressemitteilung Solarpraxis AG