Drogeriekette dm baut Arznei-Bestellterminals ab
Archivmeldung vom 10.04.2015
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Drogeriekette dm und die Versandapotheke "Zur Rose" streichen den sogenannten Pick-up von Arzneimitteln zusammen. Nach einem Bericht des Branchendienstes APOTHEKE ADHOC soll es in den rund 1600 dm-Filialen künftig keine Bestellterminals des Arzneiversenders, zu dem auch DocMorris gehört, mehr geben. Lediglich der Abholservice bleibt erhalten.
"Zur Rose" hatte sich von der Kooperation vor allem eine verstärkte Neukundengewinnung in den dm-Filialen versprochen. Doch die blieb hinter den Erwartungen: "Die Erfahrung der letzten zwei Jahre hat gezeigt, dass die meisten Bestellungen bei der Apotheke "Zur Rose" online, per Telefon oder per Post eingegangen sind", sagte eine Sprecherin. Zukünftig wollen sich die Partner auf einen Abholservice im dm-Markt beschränken. Arzneimittel-Rezepte werden in den Filialen nicht mehr gesammelt. Ein dm-Sprecher bestätigte gegenüber APOTHEKE ADHOC, dass die Terminals aus den Filialen verschwinden werden. Die Drogeriekette stellt in der kommenden Woche ihre Halbjahreszahlen vor.
Erst vor zwei Jahren hatte "Zur Rose" als Pick-up-Partner von dm die Europa Apotheek Venlo (EAV) abgelöst. Im Sommer 2004 galt die Idee eines Arzneimittel-Pick-up als kleine Revolution im Windschatten der Zulassung des Arzneimittelversandhandels. Die Idee: Rezepte im Drogeriemarkt abgeben, apothekenpflichtige Arzneimittel dort abholen. Schuld an der über Jahre schleppenden Expansion waren auch rechtliche Auseinandersetzungen: Erst 2008 entschied das Bundesverwaltungsgericht (BVerwG) aber in letzter Instanz, dass Pick-up zulässig sei.
Wirtschaftlich funktionierte das Konzept offenbar nie. Die Versandapotheke erklärte in dieser Woche, dass die eigenen Erwartungen nicht erfüllt wurden. Die Kunden nutzten das Angebot in den Drogeriefilialen nicht wie erwartet.
Quelle: APOTHEKE ADHOC (ots)