Air Berlin: Unternehmer Wöhrl will Lufthansa-Monopol verhindern
Archivmeldung vom 22.08.2017
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Freigeschaltet durch André OttDer Unternehmer Hans Rudolf Wöhrl würde mit Air Berlin nach Thailand, auf die Malediven und in die USA fliegen, wenn er die insolvente Airline übernehmen könnte.
Wie er dem Berliner Tagesspiegel erklärte, sei er nur an der Gesellschaft als Ganzes interessiert, weil er nicht wolle, dass in Deutschland ein Monopol der Lufthansa entsteht. Am Ende wolle er mit der Air Berlin auch Geld verdienen.
Air-Berlin-Chef: Kunden gehen bei Buchung "kein hohes Risiko" ein
Der Vorstandschef von Air Berlin, Thomas Winkelmann, geht davon aus, dass weite Teil des Streckennetzes der Airline übernommen werden. Das sagte er der "Rheinischen Post" (Mittwochsausgabe). Darum würden Kunden auch "kein hohes Risiko" eingehen, wenn sie nun buchen. "Sonst hätte der Übergangskredit ja keinen Sinn."
Winkelmann erklärte, man spreche nun "mit mehr als drei großen börsennotierten Unternehmen über einen Verkauf". Nun will er aber einen zügigen Abschluss der Gespräche: "Jetzt muss allerdings alles sehr schnell gehen, damit unsere Kunden Sicherheit haben. Die Gespräche laufen gut, das ist mein Eindruck." Winkelmann ergänzte, "jeder Bieter" habe "Interesse an attraktiven Strecken von und nach Düsseldorf."
Die NRW-Landeshauptstadt sei "das Kronjuwel von Air Berlin, weil in der Region sehr viele Menschen leben, weil wir hier viele Geschäftsreisende Kunden der Air Berlin sind und weil Air Berlin selber über viele sehr attraktive Flugrechte (Slots) verfügt".
Winkelmann sagte, die Bundesagentur für Arbeit habe am Dienstag ein Büro in der Berliner Zentrale von Air Berlin eröffnet. Kurzfristige Entlassungen seien aber nicht geplant: "Die Frage von Kündigungen stellt sich nicht. Noch hat das Insolvenzverfahren nicht einmal offiziell angefangen. Aber wir erhalten schon jetzt viele Angebote für Kollegen von Air Berlin gerade in Berlin. Die haben einen exzellenten Ruf in der Branche und auch darüber hinaus." Bei den Firmenteilen, die zu anderen Unternehmen wechseln, setzt Winkelmann auf Kooperation mit den Gewerkschaften: "Ich gehe davon aus, dass es faire Angebote für die Mitarbeiter in den betroffenen Betriebsteilen geben wird - also entsprechende Tarifverträge."
Quelle: Der Tagesspiegel (ots)