Lufthansa-Piloten halten an Streikdrohung fest
Archivmeldung vom 07.04.2010
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Lufthansa-Piloten halten trotz erhöhten Drucks durch den Konzern an ihrer Streikdrohung fest. "Wir müssen uns mit der Lufthansa zuerst auf das Verfahren der Schlichtung einigen, dann können wir die Streikdrohung zurücknehmen", sagte ein Sprecher der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) in Frankfurt am Main. Die Lufthansa sei zu einem solchen Gespräch jedoch nicht bereit. Für die Dauer einer Schlichtung würden sich die Piloten bereit erklären, auf Streik zu verzichten.
Die Lufthansa machte indes unverändert die Rücknahme der Streikdrohung zur Bedingung für die Wiederaufnahme von Gesprächen. "Die Streikdrohung besteht nach wie vor und muss vom Tisch sein, damit wir verhandeln können", sagte eine Lufthansa-Sprecherin. Bereits die Ankündigung des Streiks und das Aufrechterhalten der Drohung erzeugten für das Unternehmen einen massiven wirtschaftlichen Schaden. Dazu, wie sich die Drohung auf die Buchungszahlen der Lufthansa auswirkt, machte die Sprecherin jedoch keine Angaben. Sie verwies lediglich darauf, dass der eintägige Pilotenstreik im Februar für den Konzern mit 48 Millionen Euro zu Buche geschlagen habe.
Der Tarifstreit zwischen Lufthansa und den Piloten schwelt seit Monaten. Ende Februar mündete er in einen Streik, der aber bereits nach einem Tag nach einem Vergleich zwischen den Tarifparteien vor dem Frankfurter Arbeitsgericht abgebrochen wurde. Konzern und Piloten wollten danach weiterverhandeln, kamen aber zu keinem Ergebnis. In der vergangenen Woche bot die Lufthansa den Flugzeugführern an, den Streit in einem Schlichtungsverfahren zu regeln. Die Piloten erklärten sich zur Schlichtung grundsätzlich bereit, wollten die Bedingungen des Verfahrens aber vorher geklärt haben. Die Lufthansa drohte indes mit einer Schadenersatzklage für die Streikkosten.
In dem Tarifstreit kämpfen die Piloten für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze. VC sieht die Gefahr, dass die Lufthansa zunehmend Verbindungen von ausländischen Tochtergesellschaften bedienen lässt, deren Piloten weniger verdienen. Die Pilotenvereinigung hatte ihre Mitglieder vor rund zwei Wochen erneut zu einem viertägigen Ausstand vom 13. bis zum 16. April an allen deutschen Standorten aufgerufen, da die wiederaufgenommenen Gespräche mit der Lufthansa zu keinem Ergebnis geführt hatten.
Quelle: premiumpresse