Trendforscherin Popcorn: Die Mittelschichten wollen zurück zum einfachen Leben
Archivmeldung vom 27.12.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie amerikanische Trendforscherin und Markenexpertin Faith Popcorn (60) glaubt, dass sich die amerikanischen Mittelschichten vom Konsumfieber und vom Konzernkapitalismus abwenden. "Wir wollen Ballast abwerfen. Wir wollen einfacher leben. Wir wollen keine Angeber sein oder als wohlhabend erscheinen", sagt sie ZEIT Online.
Popcorn, die zu Beginn der Neunziger Jahre mit ihrem "Popcorn-Report" weltberühmt wurde und heute einige der größten Markenkonzerne der Welt berät, beobachtet diese Hinwendung zum einfachen Leben vor allem in den Mittelschichten. "Da sagen Leute: Ich brauche eigentlich nicht so viel." Sie konsumierten dann weniger, bauten womöglich ihr eigenes Gemüse an und gäben im Extremfall ihren Job in der Stadt auf, um aufs Land zu ziehen.
Manchen Unternehmen mit sehr starken Marken wirft Popcorn vor, sie hätten ihr Marketing weit überzogen. "Bei Google ist der ganze unternehmerische Lebensstil Teil der Marke", sagt die Trendforscherin ZEIT Online. "Der coolste, hipste Ort zum Arbeiten". Auch junge Leute hätten das satt. "Ich sage Ihnen, was diese ganze Arbeit mit Marken erzeugt: Die Anti-Marke. Den Wunsch, in einer Welt zu leben, die einfacher ist."
Quelle: ZEIT Online