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ZDF-Magazin "Frontal 21": Apples Steuertricks kosten den deutschen Fiskus geschätzte 245 Millionen Euro jährlich

Archivmeldung vom 28.05.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.05.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Hauptsitz der Apple Inc in Infinite Loop in Cupertino, California
Hauptsitz der Apple Inc in Infinite Loop in Cupertino, California

Foto: Joe Ravi
Lizenz: CC-BY-SA-3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der Apple-Konzern vermeidet in Deutschland durch ausgeklügelte Steuertricks Zahlungen in dreistelliger Millionenhöhe im Jahr - so Recherchen des ZDF-Magazins "Frontal 21" für die Sendung am Dienstag, 28. Mai 2013, 21.00 Uhr. Zwar hält das Unternehmen gesonderte Umsatzzahlen für Deutschland unter Verschluss, macht aber - nach Schätzungen von Analysten - mit seinen in Deutschland verkauften Produkten rund eine Milliarde Euro Gewinn.

"Wenn wir auf eine Milliarde Euro Gewinn die 25 Prozent Unternehmenssteuer anlegen, dann kommen wir in Deutschland auf ein Steuersoll von 250 Millionen Euro", sagt Markus Meinzer von Tax Justice Network, einer internationalen Nichtregierungsorganisation, die sich für eine gerechte Steuerlast einsetzt. "Wenn wir das vergleichen mit den fünf Millionen Euro, die Apple tatsächlich bezahlt hat, sieht man, dass es hier eine Steuerlücke von 245 Millionen Euro gibt." Der Trick: Apple nutzt ein komplexes Geflecht aus vielfach im Ausland - zum Beispiel in Irland - angesiedelten Firmen.

Weiter ergaben "Frontal 21"-Recherchen in China, dass bei dem Apple-Zulieferer Foxconn vorgeschriebene Arbeitszeiten nicht eingehalten werden. Zwar versprach Foxconn, die Anzahl der Überstunden bis zum 1. Juli 2013 auf maximal 36 Überstunden im Monat zu reduzieren, aber daran zweifeln Experten wie Cornelia Heydenreich vom gemeinnützigen Verein Germanwatch. Vor-Ort-Recherchen von "Frontal 21" belegen, dass wenige Monate vor der Deadline bei Foxconn immer noch deutlich länger gearbeitet wurde. Und daran werde sich wohl auch wegen der kurzen Lieferfristen, die Unternehmen wie Apple verlangen, in den nächsten Monaten wenig ändern, so Heydenreich gegenüber "Frontal 21".

In den vergangenen Wochen hatten sich drei Foxconn-Mitarbeiter in Zhengzhou in den Tod gestürzt. 2010 hatten sich in der Foxconn-Fabrik im südchinesischen Shenzhen mindestens 13 Arbeiter auf die gleiche Weise umgebracht. Menschenrechtsgruppen machten unmenschliche Arbeitsbedingungen dafür verantwortlich.

Quelle: ZDF (ots)

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