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Studie: Gewerbesteuer-Erhöhung führt zu Lohnsenkungen

Archivmeldung vom 13.05.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.05.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de

Eine Erhöhung der Gewerbesteuer senkt nach einer Studie die Löhne der Mitarbeiter der in der Kommune ansässigen Unternehmen erheblich. "Wenn die Gewerbesteuer um einen Euro steigt, sinken die Löhne im Schnitt um 44 Cent, in Unternehmen mit gewerkschaftlichen Tarifverhandlungen sogar um 77 Cent", sagte Clemens Fuest, Präsident des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung in Mannheim (ZEW), der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".

Das gehe aus einer Studie hervor, die er mit den beiden Bonner Ökonomen Andreas Peichl und Sebastian Siegloch (Institut für die Zukunft der Arbeit) in der kommenden Woche veröffentlichen wird. Als Grund für diese Entwicklung wird angeführt, dass Unternehmen die gestiegene Abgabe zu einem wesentlichen Teil auf Kosten ihrer Mitarbeiter abwälzen. Der wichtigste Kanal dafür seien Lohnverhandlungen.

"Nachdem die Gewerbesteuer steigt, setzen Arbeitgeber in Tarifverhandlungen vergleichsweise niedrige Lohnsteigerungen durch", sagte Fuest der Zeitung. Groß sei dieser Effekt in Unternehmen, in denen besondere Betriebsvereinbarungen gelten und Mitarbeiter deshalb indirekt besonders stark am Unternehmensgewinn teilhaben. "In solchen Unternehmen werden sogar mehr als 77 Prozent der Lasten auf die Mitarbeiter überwälzt."

Die Gewerbesteuer ist die wichtigste Steuerquelle der Kommunen: Nach der jüngsten Steuerschätzung steigt das Aufkommen durch die Gewerbesteuer in diesem Jahr um 1,9 Prozent auf 43,2 Milliarden Euro. Davon gehen 36 Milliarden Euro an die Kommunen. In den vergangenen Jahren haben zahlreiche Städte und Gemeinde ihren Hebesatz auf die Gewerbesteuer um mehrere Prozentpunkte erhöht.

Mehrheit der Deutschen lehnt höhere Steuerbelastung ab

Bei der Frage nach höheren Steuern für Superreiche finden sich Mehrheiten, selbst mehr bezahlen will die Mehrheit der Bundesbürger aber nicht: Das ergibt eine YouGov-Umfrage für die "Bild-Zeitung" (Freitagausgabe). Danach lehnen 56,3 Prozent der Befragten die Steuerpläne der Grünen ab, wenn sie davon selbst betroffen wären. Nur 29,3 Prozent wären damit einverstanden, höhere Steuern zu bezahlen.

Ohne die Frage nach der eigenen Beteiligung sieht das Bild etwas anders aus: Danach halten 45,4 Prozent der Bundesbürger die Steuerpläne der Grünen für eine gute Idee, 39,3 Prozent lehnen sie ab. Wie die "Bild-Zeitung" weiter schreibt, glauben nur 22 Prozent, der Staat benötige noch mehr Steuereinnahmen von den Bürgern. Dagegen sagen 66,5 Prozent, der Fiskus braucht nicht mehr Geld. 72,8 Prozent sind der Meinung, Privatpersonen können besser mit Geld umgehen als der Staat. Nur für 2,9 Prozent der Befragten ist der Staat der bessere Geldmanager. Für die Umfrage hat YouGov vom 6. Mai bis 8. Mai 2013 insgesamt 1053 Bundesbürger befragt.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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