Teamsters demonstrieren gegen gewerkschaftsfeindliche Anwaltskanzlei Jackson Lewis
Archivmeldung vom 27.07.2011
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.07.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittHeute demonstrierten Hunderte BMW-Mitarbeiter und Teamsters-Mitglieder ausserhalb der Büros der Rechtsanwaltskanzlei Jackson Lewis in Los Angeles, Kalifornien, San Francisco, Kalifornien, Seattle, Washington, Chicago, Illinois, und New York City. Jackson Lewis ist die beste gewerkschaftsfeindliche Rechtsanwaltskanzlei in den Vereinigten Staaten. Nun engagiert der Autoriese BMW Jackson Lewis für die Ausgliederung von guten, Mittelklasse-Arbeitsplätzen in seinem Teileauslieferungslager in Ontario, Kalifornien.
Die Arbeiter verteilten Prospekte mit folgender Mitteilung: "Jackson Lewis hilft BMW bei der Vernichtung von amerikanischen Arbeitsplätzen" und einem Link zu der Website http://www.bmwultimatemisery.com. Sie trugen ausserdem englische und deutsche Schilder mit folgender Aufschrift: "Jackson Lewis: Betraying America for BMW $$" und "BMW zerstört den amerikanischen Traum."
BMW gab seinen Plan bekannt, fast 100 Mitarbeiter in Ontario Ende August zu entlassen und das Werk noch am selben Tag wieder zu eröffnen, besetzt mit einer unerfahrenen, ausgegliederten Belegschaft, die für Billiglöhne arbeitet. Die Teamsters haben BMW gebeten, die Massnahmen für drei Monate zu verschieben und geben dem Unternehmen die Gelegenheit, eine für beide Seiten vorteilhafte Alternative zu dieser ruinierenden Entscheidung zu erarbeiten. Teamsters Local 495 vertritt 68 Arbeiter des Teileauslieferungslagers in Ontario.
"BMW erhielt ein mit amerikanischen Steuergeldern finanziertes Rettungspaket im Wert von 4 Milliarden USD in der Form von Niedrigzinskrediten und im Gegenzug engagierte es gewerkschaftsfeindliche Rechtsanwälte und macht damit Amerikas Werksschliessungsgesetze lächerlich", äusserte sich Teamsters Local 495 Secretary-Treasurer Bob Lennox. "BMW plant seine langjährige, treue Belegschaft zu entlassen und seine Jackson Lewis-Rechtsanwälte senden uns ständig Briefe, in denen sie sich weigern, mit uns über Alternativen zu diskutieren."
Randy Cammack, Präsident von Teamsters Joint Council 42, fügte hinzu: "BMW-Arbeiter von Werken, Auslieferungslagern und Häfen in Amerika und in aller Welt haben sich zusammengeschlossen, um die Pläne von BMW und Jackson Lewis zu stoppen, Arbeiter um ihre Gewerkschaftsvertretung zu bringen, indem sie gute Arbeitsplätze outsourcen und mit schlecht qualifizierten und bezahlten Zeitarbeitern besetzen."
"Wir sind darüber schockiert, wie BMW seine amerikanischen Arbeiter behandelt - dies würde sich das Unternehmen gegenüber deutschen Mitarbeitern niemals erlauben. Wir werden mit Euch kämpfen, um den von BMW geführten Krieg gegen seine Arbeiter zu beenden", sagte Paddy Crumlin, Präsident der International Transport Workers' Federation.
Teamsters-Mitglieder und deren Familien haben jedes Wochenende gegen die Gier von BMW an seinen Niederlassungen im gesamten USA-Gebiet demonstriert. Die Demonstranten verteilen Prospekte und halten Spruchbänder, auf denen zu lesen steht: "BMW: Die ultimative Misere", um BMW-Kunden darüber zu informieren, wie das Unternehmen seine amerikanischen Arbeiter und Gemeinschaften behandelt.
"Viele dieser Mitarbeiter arbeiten für BMW seit 10, 20, 30 Jahren", meinte Lennox. "BMW und seine Rechtsanwälte von Jackson Lewis verdammen 68 amerikanische Familien zu Armut und Elend."
Der deutsche Automobilriese, Bayerische Motoren Werke AG, ist Amerikas beliebtester Hersteller von Autos der Luxusklasse. BMW erzielte im letzten Quartal den höchsten Umsatz in seiner 95-jährigen Unternehmensgeschichte mit einem weltweiten Umsatz von 81 Mrd. USD in 2010, bzw. 848.000 USD pro Mitarbeiter, und belegte damit den 82. Platz unter den Fortune Global 500-Unternehmen. Des Weiteren erhielt BMW über 3,6 Mrd. USD an geheimen Niedrigzinsdarlehen im Rahmen der mit US-Steuergeldern finanzierten Rettungsaktion in 2008/2009.
Quelle: Teamsters Local 495 (ots)