Preiserhöhung bei Geldtransporten erwartet
Archivmeldung vom 23.02.2006
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Freigeschaltet durch Jens BrehlDie Pleite des Geldtransportunternehmens Heros könnte für Kunden von Geldtransportfirmen zu höheren Preisen führen. Einem Bericht der Financial Times Deutschland (FTD) zufolge, haben Wettbewerber bereits Preiserhöhungen angekündigt.
Bei der Firma Heros soll es zur Unterschlagung von
Geldern gekommen sein, die dem Unternehmen von Kunden zum Transport und
zur Weiterleitung anvertraut wurden. Aufgrund dieser Vorgänge meldete
die Firma kürzlich Insolvenz an.
Branchenintern machte Heros
seinen Wettbewerbern angeblich mit Dumping-Preisen das Leben schwer.
Nach Auskunft der Bundesvereinigung Deutscher Geld- und Wertdienste
(BDGW) kosten Geldtransporte den Kunden unter Berücksichtigung des
niedersächsischen Tariflohns 60,- Euro pro Stunde. Heros blieb mit 12,-
Euro pro Filialstopp und maximal 4 Filialen pro Stunde deutlich unter
diesem Stundensatz. "Die ganze Branche atmet auf - jetzt können wir
endlich wieder zu einem vernünftigen Preisniveau zurückkehren", sagte
Jan Hendrik Pietsch, Marketingchef beim Wettbewerber G4S
Sicherheitsdienste, gegenüber der FTD. In der Vergangenheit habe fast
die gesamte Branche wegen der Kampfpreise rote Zahlen schreiben müssen,
so Pietsch weiter.
Zu Bargeldengpässen ist es in dem anfangs
befürchteten Ausmaß bisher nicht gekommen. Heros war vorwiegend im
Geschäft mit der Abholung und Bearbeitung von Tageseinnahmen diverser
Handelsunternehmen tätig. Bei den Geldautomaten wurde nur jeder zehnte
der rund 50.000 Geräte von Heros bestückt. Dennoch rechnet der
BDGW-Hauptgeschäftsführer Harald Olschok mit kleineren Engpässen bei
der Bargeldversorgung. Vor allem bei einigen Banken und Sparkassen in
Bayern könnte das Geld knapp werden.
Quelle: Pressemitteilung Banktip.de