Wirtschaftskriminalität: Fast jedes zweite Unternehmen in Berlin-Brandenburg betroffen
Archivmeldung vom 14.05.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittFast jedes zweite Unternehmen in der Region Berlin-Brandenburg ist in den vergangenen zwei Jahren Opfer von Wirtschaftskriminalität geworden.
Nach einer Studie des Beratungsunternehmens Pricewaterhouse-Coopers (PwC), die dem Tagesspiegel (Donnerstagausgabe) vorliegt, berichten 42 Prozent der Unternehmen, zum Beispiel durch Unterschlagung, Korruption, Geldwäsche oder Produktpiraterie geschädigt worden zu sein. "Die Dunkelziffer dürfte noch deutlich höher liegen", sagte PwC-Experte Steffen Salvenmoser dem Tagesspiegel. Den Gesamtschaden für die Wirtschaft in Berlin-Brandenburg beziffert der Experte mit 196 Millionen Euro pro Jahr. Er setzt sich aus den berichteten Verlusten (119 Millionen Euro) und Managementkosten zur Beseitigung der Schäden (77 Millionen Euro) zusammen.
Auffällig für die Firmen in Berlin-Brandenburg: die Kriminalitätsbelastung liegt unter dem Bundesdurchschnitt, aber zum Teil deutlich über dem Schnitt der neuen Bundesländer. Vergleichsweise gering fällt der durchschnittliche Schaden pro Unternehmen aus: 314.000 Euro. Zum Vergleich: In Nordrhein-Westfalen lag der Schaden laut PwC im Schnitt bei 1,8 Millionen Euro.
Quelle: Der Tagesspiegel