Halbjahresbilanz Strom: Verbraucher zahlen auch 2020 Rekordpreise
Archivmeldung vom 16.06.2020
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.06.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttVerbraucher zahlen Rekordpreise für Strom - und das trotz der vergleichsweise niedrigen Großhandelspreise für Stromanbieter. Im Januar 2020 zahlte eine vierköpfige Familie (Verbrauch: 5.000 kWh p. a.) 1.496 Euro für Strom, im Juni 1.514 Euro.
"Auch im ersten Halbjahr 2020 kletterte der Strompreis für Verbraucher von einem Rekord zum nächsten", sagt Lasse Schmid, Geschäftsführer Energie bei CHECK24. "Alternativanbieter geben die Preissenkungen an der Strombörse eher an Endkunden weiter und haben die Preise zuletzt gesenkt."
Aktuell kosten 5.000 kWh Strom in der Grundversorgung durchschnittlich 1.650 Euro. Im Schnitt der zehn günstigsten Alternativanbieter werden 1.360 Euro fällig - eine potenzielle Ersparnis von 18 Prozent bzw. 290 Euro im Jahr.
Strompreisanpassungen: knapp 700 Grundversorger haben Preise erhöht
Im ersten Halbjahr 2020 hat ein Großteil der Stromgrundversorger ihre Preise erhöht. Zwischen Januar und Juni gab es bei 677 von rund 900 Grundversorgern Preisanpassungen nach oben - im Schnitt um 6,8 Prozent. Davon waren rund 8,6 Millionen Haushalte betroffen. Demgegenüber haben nur fünf Grundversorger die Preise gesenkt.* "Stromgrundversorger haben ihre Preise erneut auf breiter Front erhöht", sagt Lasse Schmid. "Durch einen Anbieterwechsel senken Verbraucher hohe Stromkosten am einfachsten. Das gilt besonders, wenn sie noch Strom aus der teuren Grundversorgung beziehen."
Leichte Entlastung für Verbraucher - EEG-Umlage sinkt 2021 auf 6,5 Ct./kWh, 2022 auf 6,0 Ct./kWh
Um Verbraucher beim Strompreis in den kommenden Jahren zu entlasten, hat sich die Bundesregierung im Konjunkturpaket auf eine Senkung der EEG-Umlage geeinigt. Aktuell beträgt die Ökostromumlage 6,756 Ct./kWh und wird im Jahr 2021 auf 6,5 Ct./kWh gesenkt, im Jahr 2022 dann auf 6,0 Ct./kWh. "Für alle Privathaushalte in Deutschland summiert sich die Entlastung 2021 auf rund 300 Mio. Euro und 2022 auf 600 Mio. Euro", sagt Lasse Schmid. Ohne den Eingriff der Bundesregierung würde die EEG-Umlage deutlich steigen, was für Verbraucher in Deutschland eine Mehrbelastung zwischen 1,6 Mrd. Euro und 2,4 Mrd. Euro bedeutet hätte.
*Aktuelle Liste mit Strompreiserhöhern und -senkern unter: http://ots.de/QvtuJx
Quelle: CHECK24 GmbH (ots)