IG Metall lehnt Kapitalprivatisierung der Bahn ab
Archivmeldung vom 16.02.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittMit der IG Metall hat sich nun auch die größte Gewerkschaft Deutschlands gegen die Privatisierung der Deutschen Bahn ausgesprochen. Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di, die zweitgrößte Gewerkschaft, hatte bereits am 22. Januar einen entsprechenden Beschluss gefasst und ist Mitglied des Bündnisses "Bahn für Alle" geworden, in dem elf Organisationen für eine bessere Bahn in öffentlicher Hand arbeiten.
"Damit dürfte jetzt
der SPD deutlich werden, dass die Privatisierung der Bahn nicht
im Interesse der Beschäftigten ist", sagte Winfried Wolf vom
globalisierungskritischem Netzwerk Attac, einem der
Bündnismitglieder.
Die Gewerkschaften IG Metall und ver.di haben zusammen 4,7
Millionen Mitglieder, das sind etwa zwei Drittel aller DGB-
Mitglieder. Beide Gewerkschaften vertreten Beschäftigte aus den
Branchen Schienenverkehr, Bahntechnik und öffentlicher Verkehr.
"Ein dichtes Schienennetz und attraktive Angebote auf der
Schiene gehören zur Daseinsvorsorge, die der Staat garantieren
muss", sagte Wolfgang Pieper von ver.di. "Es geht nicht allein
um die Arbeitsplätze unserer Mitglieder, sondern auch um einen
öffentlichen Personenverkehr, der für Bürgerinnen und Bürger
erschwinglich ist und die Umwelt schont, deshalb arbeiten wir im
Bündnis Bahn für Alle für eine bessere Bahn in öffentlicher
Hand."
Im Beschluss des IG Metall-Vorstands heißt es: "Die IG Metall
lehnt eine Kapitalprivatisierung der Deutschen Bahn AG ab." Die
Deutsche Bahn müsse als integriertes Unternehmen vollständig in
öffentlichem Eigentum bleiben. "Die IG Metall wehrt sich
dagegen, dass ein weiterer Bereich der öffentlichen
Daseinsvorsorge für den Zugriff privater
Kapitalverwertungsinteressen geöffnet wird." Die Gewerkschaft
fordert den Aufbau eines integrierten europäischen
Schienenverkehrssystems unter öffentlicher Verantwortung.
Das Bündnis "Bahn für Alle" wird getragen von Attac, ROBIN WOOD,
BUND, ver.di, Grüne Jugend, Bürgerbahn statt Börsenbahn, Bahn
von unten, Umkehr, Naturfreunde Deutschlands, VCD Brandenburg
sowie Eurosolar und setzt sich ein für eine verbesserte Bahn in
öffentlicher Hand.
Quelle: Pressemitteilung ROBIN WOOD