Ifo: Immer mehr Anzeichen für weltweite Rezession durch Coronavirus
Archivmeldung vom 28.02.2020
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Freigeschaltet durch André OttNach Einschätzung des Ifo-Instituts verdichten sich die Anzeichen, dass die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus eine weltweite Wirtschaftskrise auslösen wird. "Auch in Deutschland dürfte mit einer schlechteren Wirtschaftsentwicklung zu rechnen sein", so Ifo-Chef Clemens Fuest gegenüber der "Neuen Osnabrücker Zeitung".
Nach den Worten von Fuest ist nicht mehr zu verhindern, dass das Wachstum in China 2020 einbrechen wird. Und da China für große Teile der Weltwirtschaft sowohl ein wichtiger Nachfrager als auch ein wichtiger Lieferant sei, "wird der Einbruch in China sich weltweit auswirken".
Auch für Deutschland sagte Fuest einen Dämpfer voraus: "Zum einen wird die Nachfrage nach deutschen Exportgütern zurückgehen, zum anderen werden Unternehmen wohl ihre Produktion einschränken müssen, weil wichtige Vorprodukte nicht geliefert werden." Durch sinkende Reisetätigkeit und abgesagte Großveranstaltungen werde auch der Dienstleistungssektor leiden.
"Die konjunkturellen Folgen dürften sich schnell verschärfen, wenn es auch in Deutschland zu großräumigen Quarantänen käme", so der Ökonom weiter. Er betonte, es handele sich in hohem Umfang um eine Störung der Angebotsseite der Volkswirtschaft. Deshalb könne staatliche Konjunkturpolitik, die ja eher die Nachfrageseite stützt, wenig ausrichten. Von der Krise betroffene Unternehmen könnten nach den Worten von Fuest aber mit Kurzarbeitergeld, staatlichen Hilfskrediten oder Bürgschaften gestützt werden.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)